Wandern in Chamonix-Mont-Blanc
Den letzten Stopp in unserem Sommerurlaub machten wir in Frankreich. Wir dachten, wir beginnen und beenden den Urlaub in den Bergen. So hielten wir es jedenfalls im Nachhinein fest. In unseren vergangenen Wanderausflügen zog es uns schon oft in die Alpen. Meistens fuhren wir allerdings in die deutschen oder österreichischen Alpen. Auch in den italienischen und Schweizer Alpen sind wir mal für ein Wochenende wandern gegangen. Bisher aber waren wir noch nie in den französischen Alpen. Aus der Kletterszene haben wir schon von der ein oder anderen Region in den französischen Alpen erfahren. Jetzt wollten wir uns dort auch einmal ein bisschen umsehen. Also zog es uns für einen letzten Ausflug auf unserer 3-wöchigen Reise nach Chamonix-Mont-Blanc.
Da wir über das Aostatal im Nordwesten Italiens angereist sind, mussten wir den Mont-Blanc-Tunnel passieren. Der Tunnel ist 11,5 Kilometer lang, sodass es einem bei der Fahrt etwas so vorkommt, als würde die Fahrt nach Chamonix nie enden. Für die Tunnelnutzung bezahlt man eine Gebühr von 48 Euro. Das war alles andere als günstig, aber der Umweg über Orte, wie Bourg-Saint-Maurice und Albertville, wäre gewaltig gewesen.

An unseren Ankunftstag hatten wir nicht so gutes Wetter. Es war sehr bedeckt und nieselte immer mal wieder. Das war etwas schade, weil wir eigentlich gerne mit der Seilbahn zur Station Aiguille du Midi gefahren wären. Wir mussten aber einsehen, dass wir von dort mit Sicherheit keine schöne Aussicht gehabt hätten. Stattdessen sind wir in eine Kletterhalle in der Umgebung gefahren, um uns nach der längeren Autofahrt noch ein bisschen auszupowern.


Wandern Chamonix-Mont-Blanc: Aussichtspunkt La Jonction
Am nächsten Tag sah das Wetter schon vielversprechender aus. Daher planten wir während des Frühstücks eine Tageswanderung. Im Internet suchten wir nach einer netten Tagestour – wenn möglich mit Ausblick auf das Mont Blanc Massiv. Wir entschieden uns zur La Jonction zu wandern. Hin und zurück sollte die Wanderung nicht länger als 6 Stunden dauern. Da wir immer recht spät vom Campingplatz aufbrechen, war die Dauer der Wanderung vollkommen im Rahmen für uns. Wir genossen noch eine Weile die schöne Aussicht auf die Berge, ehe wir uns auf den Weg machten.



Auf dem Wanderpfad kommt man an sehr schönen Aussichtspunkten vorbei, wie zum Beispiel an dem Glaciers des Bossons mit Blick auf die gewaltigen Gletscher. Da es schon Mitte September war, waren deutlich weniger Wanderer unterwegs, als vermutlich sonst in der Saison. Die Wanderer, denen wir begegnet sind, konnten wir an zwei Händen abzählen. Der Weg führt vorbei an schönen Wildblumenwiesen und links und rechts gesäumten schneebedeckten Bergen. Auch bekommt man ab und an einen schönen Blick auf Chamonix-Mont-Blanc. Insgesamt überwindet man bei der Wanderung circa 1500 Höhenmeter, was noch sehr okay und nicht zu anstrengend ist.


Vom Aussichtspunkt selbst kann man sich an emporragenden Bergen ringsum und steilen Gletscherhängen kaum satt sehen.



Aus der Ferne und nur mit Zoom-Objektiv nahmen wir eine Wandertruppe mit vorangehendem Bergführer wahr. Wir vermuteten, das sie an diesem Tag mega Glück mit dem Wetter haben. Wir überlegten uns, ob wir auch eines Tages nochmal herfahren und eine Tour mit Bergführer in Angriff nehmen werden. Aber das lassen wir uns erstmal noch ganz offen.

Als wir wieder am Campingplatz waren, erfreuten wir uns an dem wunderschönen Sonnenuntergang mit herrlichem Alpenglühen am Aiguille du Midi.

Wandern Chamonix-Mont-Blanc: Lac Blanc
Eine zweite sehr schöne Wanderung ist die zum Lac Blanc. Nachdem wir unsere Sachen auf dem Campinglatz zusammengepackt hatten, haben wir uns einen Parkplatz am Fluss L‘arve in der Nähe der Zugstation La Joux gesucht. Von dort sind wir am Nachmittag gestartet. Für die Hin-und Rücktour haben wir 2,5 Stunden gebraucht. Allerdings haben wir keinen kompletten Seerundgang am Lac Blanc gemacht. Man kann die ohnehin schon recht kurze Wanderung noch weiter abkürzen, indem man von Chamonix aus mit dem Gondelbahn bis zur Station Flégère fährt. Dies macht vielleicht für manche Familien und für Wanderer Sinn, die oben einen ausgiebigen Seerundgang einplanen.


Wer etwas mehr Zeit mitbringt, sollte überlegen am Col de Montets zu starten und von dort über den wunderschönen aussichtsreichen Wanderweg Tour du Pays du Mont-Blanc vorbei an der Station Flégère zum Lac Blanc wandern. Zwischen den Lacs de Chéserys und dem Lac Blanc hat man die wohl herrlichste Aussicht auf das Mont-Blanc-Massiv.

Am Lac Blanc angekommen darf man diese fantastische Aussicht über dem See auf das Bergmassiv bestaunen. Scheinbar haben wir hier nicht einen dieser „besonders ruhigen“ Tage erwischt, an dem sich das Massiv im See spiegelt. Nichtsdestotrotz ist der Anblick auf den Aiguille d’Argentière, das Gletscherbecken und dem Mer de Glace absolut beeindruckend.
