Kurztrip nach Hvar

In diesem Sommerurlaub wollten wir Kroatien ein bisschen besser kennenlernen. René hat bereits einige Ecken des Landes im Rahmen eines Kurzurlaubs erkundet – ich war lediglich als kleines Kind einmal in Split und Supetar. Ich kann mich aber kaum noch daran erinnern. Umso schöner, dass wir uns dieses Mal etwas Zeit nehmen und gemeinsam ein paar Städte bzw. Regionen im Land anfahren. Darüber hinaus hatten wir spontan die Idee, mit der Fähre auf eine Insel zu fahren. Ich habe mich kurzerhand im Internet belesen, auf welcher Insel man gut essen gehen und die Unterwasserwelt erkunden kann. So wurde mir Hvar vorgeschlagen. Die Fotos, die ich sah, fand ich überzeugend. Außerdem erreicht man Hvar sehr gut von der zentral in Kroatien gelegenen Stadt Split. Das passte uns sehr gut, da wir nach Dubrovnik und Makarska auch diese Stadt ansehen wollten. Somit fiel die Entscheidung einen Kurztrip nach Hvar zu machen.

Fähre oder Speed Boat

Die Fährentickets haben wir am Hafen in Split für den Folgetag gekauft. Entweder reist man die Insel mit dem Speedboat oder mit der Fähre an. Mit dem Speedboat erreicht man Hvar schon nach einer Stunde. Die Fahrt wäre sicher sehr cool gewesen. Allerdings waren wir in diesem Urlaub mit unserem Auto unterwegs, weswegen wir zwangsläufig mit der Fähre fahren mussten (Auto in Split lassen macht keinen Sinn – dann wären wir erstens auf der Insel immobil gewesen und zweitens ist das Parken in Split nicht gerade günstig). Also sind wir mit der Jadrolinija-Fähre gefahren. Diese fährt in der Hauptsaison täglich mehrmals nach Hvar und auch von dort wieder zurück nach Split. Mit ihr fährt man 2 Stunden bis nach Stari Grad. Das ist die zweite, größere Stadt auf Hvar neben Hvar. Die Autofähre fährt nämlich nur Stari Grad an, wohingegen das Speedboat auch direkt die Stadt Hvar anfährt.

Wir verbrachten unsere Nächte auf dem Camp Vira. Der Campingplatz liegt tief im Westen der Insel. Von unserem Stellplatz sind wir nur maximal 300 Meter bis zum Strand gegangen, was uns schonmal sehr gut gefallen hat. Der Campingplatz ist sehr naturbelassen und es war wunderbar ruhig. Allerdings ging auch allmählich die Hauptsaison zu Ende, was man auf der kleinen Insel durchaus spüren konnte.

Wunderschöne Strände

Unten an der Campingplatz-Bucht war es herrlich idyllisch. Kaum zu glauben, dass ich den Strand hier neben 2 oder 3 weiteren Gästen fast für mich alleine hatte. Irgendwo zwischen den Bäumen fand ich eine Art Bucht in der Bucht und habe es mir an einem schattigen Plätzchen gemütlich gemacht und die hübsche Szenerie genossen.

Da wir mehrere Nächte auf dem Campingplatz verbrachten, hatten wir genügend Zeit, um auch mal unser SUP-Board auszupacken und aufzublasen. Das geht ja zum Glück immer recht schnell. Die Bucht lud praktisch auch zum Stand Up Paddling ein, weil die Sicht vom Wasser auf die Küste traumhaft schön ist. Das Wasser ist überall herrlich türkisblau und kristallklar. Daher haben wir auch unsere Schnorchelausrüstung mit auf das Brett genommen, um mal zu schauen, was es unter Wasser so zu sehen gibt. Ein paar wenige bunte Fische haben wir gesehen, aber besonders viele waren es jetzt auch nicht. Das lässt sich natürlich einfach sagen, wenn man an der Ostküste Australiens und auf Bali schnorcheln war.

Neben unserer Bucht am Campingplatz haben wir auch noch einige andere Strände der Insel besucht und sind dort ein wenig gepaddelt. Der Milna Beach ist auch sehr schön zum Schnorcheln. Hier bezahlt man 1 Euro pro Stunde an Parkgebühren, wenn man mit einem Auto kommt. Als wir ankamen, war der Strand recht gut besucht, aber mit was anderem braucht man zur Nachmittagszeit eigentlich nicht rechnen. Hauptsaisonende hin oder her.

Auch der Dubovica Beach hat uns sehr gut gefallen. Hier parkt man oben an der Hauptstraße. Wenn man früh genug anreist, findet man auch noch einen „guten“ Parkplatz. Bei späterer Ankunft muss man ein ganzes Stück laufen, um vom eigentlichen Parkplatz den kurzen Wanderpfad hinab zum Strand einzuschlagen. Am Dubovica Beach lässt es sich ebenfalls sehr gut schnorcheln und paddeln. Wir sind hier ein wenig um die Bucht herum gepaddelt. Der etwas stärkere Wellengang machte die Paddeltour eigentlich ganz spannend, vor allem wenn zusätzlich noch Boote vorbeifuhren. Das ist natürlich nichts für Leute die Angst vor tiefem Wasser haben. Ich habe mich, sobald wir aus der Bucht ein wenig raus waren, auch nicht mehr ins Wasser getraut und ließ mich deswegen lieber auf dem Board von der Sonne berieseln.

Dubovica Beach

Wanderung zum Aussichtspunkt

Auf der App maps.me habe ich mich wieder etwas in der Umgebung umgesehen und nach einem netten Aussichtspunkt auf der Insel Ausschau gehalten. Bisher wurde ich bei meiner Suche selten enttäuscht und so fand ich diesen wunderschönen „Aussichtspunkt“ unweit von der Stadt Hvar. Eigentlich ist es viel mehr ein x-beliebiger Haltepunkt auf dem Wanderweg hoch zur Festung von Hvar (Tvrdava Napoleon). Wir konnten sogar von unserem Campingplatz aus los spazieren. Von dort aus haben wir nur knapp 1,5 Stunden gebraucht. Am Ende sind wir aber auch ziemlich zügig hochgewandert, weil wir etwas Angst hatten, dass wir den Sonnenuntergang nicht mehr sehen. Schlussendlich hatten wir Glück und waren zudem ganz alleine dort, was sicherlich daran lag, dass die meisten bis zur Festung hoch wandern und von dort die Aussicht genießen. Wie man auf den Fotos erkennen kann, ist der Fernblick aber auch unterhalb des Aussichtspunktes atemberaubend.

Leider habe ich für die Stadt Hvar keine richtigen Empfehlungen, was man sich anschauen könnte. Allerdings habe ich eine klare Restaurantempfehlung für alle, die im Urlaub auf keinen Fall selbst kochen möchten. Das wäre das Fig Restaurant. Wir haben hier unglaublich viel bestellt, weil wir den ganzen Tag noch nichts gegessen hatten. Die Kellner haben sicherlich gedacht, dass wir spinnen. Nach unserer Bestellung hatten wir auf einmal 3 Hauptspeisen und zusätzlich jeder noch einmal eine Pommes-Beilage. Die Gerichte waren riesig und absolut lecker. Allerdings sollte man hier auf jeden Fall einen Tag vorher reservieren. Wir haben unglaubliche 3 Stunden auf einen freien Tisch gewartet (das wird dort alles über eine Warteliste mit Namenvermerk geregelt). Beim nächsten Mal wissen wir es dann besser.

Aussicht auf Hvar

Abenteuer an schroffen Felswänden

Auch Kletterer kommen auf Hvar nicht zu kurz. Ein wahres Kletterparadies breitet sich an der Küste östlich von Sveta Nedjelja aus. Die Fahrt nach Sveta N. mit dem Auto ist eigentlich schon Abenteuer genug. Super grober Schotter und unglaublich schmale Straßen neben einem tiefen Abgrund erschweren das Vorankommen ungemein. Wenn man dann irgendwann mal Sveta Nedjelja erreicht und die kurze Wanderung bis zur Unterkunft Cliffbase geschafft hat, genießt man einen fantastischen Ausblick auf das Meer. Rings um die dicken Klippen liegen kleine Lagunen, die zum Baden einladen.

Wer im Cliffbase eine Übernachtung bucht, kann ganz frei an den umliegenden Felswänden klettern, wie er möchte. Zudem bietet das Cliffbase auch Wine Tasting an. Dafür kann man sich vor Ort anmelden. In der Übernachtung ist außerdem die Nutzung von Kajaks inkludiert. Die Unterkunft ist allgemein sehr cool gestaltet, mit Lagerfeuer und diversen Sitzgelegenheiten und Chillecken draußen. Hätte wir früher gewusst, dass es dort so eine coole Location gibt, hätten wir dort vermutlich 1 oder 2 Nächte eingeplant. Wenn man, wie wir, nicht in der Unterkunft übernachtet, bezahlt man an den Besitzer des Cliffbase eine kleine Gebühr, wenn man an den Felswänden klettern möchte. Da wir aber nur DWS (Deep Water Soloing – Klettern an Felsen knapp über dem Wasser) ausprobieren wollten, brauchten wir gar nichts bezahlen.

René hat sich eine Wand ausgeguckt und ist einfach los geklettert. Es war nur eine einzige Route, die sich ewig am Wasser entlang zog. Ich habe hier kein DWS ausprobiert, weil ich etwas Respekt vor den Seeigeln im Wasser hatte. Wenn man von der Wand ins Wasser fällt, weiß man nicht so genau, wo man hinfällt und ich hatte keine Lust auf erneuten Schmerz. Ich bin nämlich schon am ersten Tag auf der Insel in einen Seeigel getreten. In der Zeit war ich lieber ein wenig schnorcheln.

Nach 2 Stunden sind wir wieder zurück zum Auto spaziert und Richtung Campingplatz gefahren. Wir genossen dabei die Aussicht auf den traumhaften Sonnenuntergang. Auf dem Rückweg bin ich sogar nochmal ausgestiegen, weil mir der Sonnenuntergang besonders gut gefallen hat. Das Licht war einfach wunderschön.

Am nächsten Morgen sind wir dann zeitig von unserem Campingplatz aufgebrochen. Wir wollten erst an diesem Morgen am Hafen unser Fähren-Ticket nach Split buchen. Leider war die erste Fähre schon komplett voll, weswegen wir noch ein wenig Zeit hatten, ehe wir mit der nächsten Fähre zurückfahren konnten. Also sind wir nochmal zum Dubovica Beach gefahren, den man von Stari Grad sehr schnell erreicht, um eine letzte Runde mit dem SUP-Board zu paddeln.

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