Ausflugsziele am Bodensee

Eines der wohl schönsten Urlaubsziele Deutschlands. Überall glitzerndes Wasser, viele tolle Radrouten und mit etwas Glück auch noch ‚Sonne satt‘. Der 63 Kilometer lange Bodensee bildet ein Dreiländereck und trennt entsprechend die Länder Deutschland, Schweiz und Österreich voneinander. Im Vergleich zur Nord- oder Ostsee kann man am südlichen liegenden Bodensee schonmal mit ganzjährig wärmeren Temperaturen rechnen. Gerade im Sommer ist der See gut besucht, da man so wunderbar Segeln, Windsurfen, Stand Up Paddeln oder sich sonst wie die Zeit auf und in dem Wasser vertreiben kann.

Außerdem gibt es in der Bodenseeregion viele schöne Orte zur erkunden, die man kaum alle bei nur einem einzigen Besuch anfahren kann. Deswegen gibts im Folgenden ein paar schöne Ausflugsempfehlungen, die ihr euch an einem verlängerten Wochenende oder während eines entspannten Kurzurlaubs genauer anschauen solltet.

Hello. again.

Erst letzte Woche sind wir wieder an den Bodensee gefahren. Gerade wenn man auf den Weg nach Oberbayern, Österreich oder in die Schweiz ist, macht sich ein Stopp in einem der idyllischen Erholungssorte ganz besonders gut. Vergangenes Wochenende sind wir in Lindau gewesen, da wir am Folgetag eine Klettertour entlang des 12-Apostel-Grats in den Ammergauer Alpen planten. Ich muss gestehen, ich kann mich an den ersten Ausflug nach Lindau gar nicht mehr erinnern, obwohl dieser nicht mehr als 2 Jahre her ist. Vermutlich war ich einfach während unseres Aufenthalts gedanklich mit anderen Dingen beschäftigt und habe deswegen nichts so richtig wahrgenommen. Umso besser, dass wir die Stadt noch einmal besuchen.

Lindau

Als sogenannte Garten- und Inselstadt hat Lindau trotz kompakter Größe Einiges zu bieten. In der schönen Altstadt reihen sich zahlreiche hübsche mittelalterliche Gebäude aneinander und kleine verwinkelte Gassen, in den sich süße Cafés befinden, warten darauf entdeckt zu werden.

Erkunden

Wer eine Tour durch die Altstadt in Angriff nimmt, sollte auch unbedingt einen Fußmarsch zum alten Rathaus unternehmen. Das Gebäude ist ein echter Blickfang. Die farbenprächtigen und detaillierten Malereien an der Fassade sowie die aufwändig verzierte Freitreppe lassen das Gebäude durchweg prunkvoll und majestätisch aussehen.

Ebenfalls sehenswert ist die schöne Bayrische Riviera, die sich über einen 6 km langen Uferabschnitt erstreckt. Hier reiht sich die eine Traumvilla an die Nächste. Insgesamt sind es knapp 30 Villen aus unterschiedlichen Epochen, die überwiegend in Privatbesitz und damit nicht öffentlich zugänglich sind. Nichtsdestotrotz kann man immer wieder einen Blick auf die prächtigen Gebäude erhaschen und dabei noch die umliegenden kleinen, öffentlichen Parks erkunden.

Ein weiteres Highlight in Lindau erwartet euch am Stadthafen. Dort stehen sich der aus dem Wasser emporragende der Bayrische Löwe und der Neue Leuchtturm gegenüber. Zwischen Ihnen befindet sich die Hafeneinfahrt, aus der man immer wieder Boote kommen und gehen sehen kann. Den aus aus Sandstein errichteten Bayrischen Löwen kann man sogar bezwingen, in dem man den Marsch auf das 6 Meter hohe Podest auf sich nimmt. Von dort hat man eine traumhafte Aussicht auf das ringsum liegende Meer mit tollem Alpenpanorama im Hintergrund.

Essen und Trinken

Wenn ihr zwischendurch nach einer Stärkung sucht, empfehle ich euch das Café Großstadt. Dort werden von morgens bis abends süße (Kuchen), leichte (Salate) und auch deftigere Speisen (Pasta, Wraps etc.) mit zahlreichen veganen und vegetarischen Optionen zubereitet. Daneben gibt es eine große Auswahl an Kaffeespezialitäten und alkoholischen Getränken.

Wenn ihr euch eher nach einer süßen Abkühlung sehnt, könnt ihr das Kleine Café in der Fischergasse aufsuchen. Das Eis wird dort mit frischer Biomilch zubereitet. Daneben gibt es auch einige vegane Sorten, wie Erdbeeren-, Mango- oder Zartbittersorbet. Alles, was ich probieren durfte hat super lecker geschmeckt.

Übernachten

Am Günstigsten wird natürlich der Kurzurlaub, wenn man sich nach einem Campingplatz umschaut. Diese liegen allerdings 6 oder 7 Kilometer von der Insel Lindau entfernt, was andererseits auch nicht extrem weit außerhalb ist. Der Campingpark Gitzenweiler Hof ist sehr schön. Der dazugehörige Pool ist ganz herrlich und die recht modernen Sanitäranlagen werden rund um die Uhr sauber gehalten. Außerdem gibt es dort einen Fahrradverleih. So gelangt man nicht nur mit dem Bus, sondern auch mit dem Drahtesel ruckzuck zur Insel Lindau.

Wer lieber etwas mehr Komfort möchte, kann z.B. im The Medusa nächtigen. Das Hotel liegt zentral in der Schafgasse und man kann, wenn man möchte, ein gutes Frühstück dazu buchen. Allerdings gibt es auch in der Nähe des Hotels viele schöne Cafés, sodass es sich lohnt ein paar Schritte durch die Altstadt zu wagen und dort Frühstück zu essen.

Konstanz

Eine Universitätsstadt mit einer quirligen, hübschen Altstadt umgeben von Wasser, die besonders in der Hochsaison Tausende Besucher wegen des umfangreichen Badesportangebots anzieht. Warum habe ich hier eigentlich nicht studiert? Eine Frage, die ich mir schon oft gestellt habe. Und dann muss ich schleunigst aus meinem Tagtraum erwachen, mich kurz wieder besinnen und mir eingestehen, dass Potsdam und Magdeburg auch nicht die schlechtesten Städte zum Studieren waren. Ehrlich nicht.

Zurück zu Konstanz. Wer gerne einen Spaziergang am Bodensee entlang, eine Radtour durch das Stadtwäldchen, das Windsurfen oder Stand Up Paddeln ausprobieren möchte und sich anschließend eine Kaffeepause im Voglhaus, ein auf Nachhaltigkeit wert legendes Café mit einem fantastischem Kuchenangebot, gönnen möchte, der ist Konstanz auf jeden Fall goldrichtig.

Erkunden

Viele Besucher sind von Konstanz‘ Altstadt zu recht begeistert. Nicht nur wegen der wunderschönen, historischen Altstadt, in der sich u.a. das Konstanzer Münster befindet, sondern auch wegen der vielen Fußgängerzonen. Man muss also mit keinem überraschend aus der Hinterecke aufkreuzenden Auto rechnen (es sei denn Jemand hat sich extremst verfahren). Allgemein machen natürlich autofreie Zentren das Bummeln und Besichtigen einer Stadt deutlich entspannter.

In Bezug auf die historische Altstadt ist zu erwähnen, dass Konstanz ähnliches Glück hatte wie Potsdam. In beiden Städten wurde in den vergangenen Kriegen verhältnismäßig wenig von der Bausubstanz zerstört, weswegen die Altstadt immer noch gut erhalten und schön anzuschauen ist.

Panoramablick vom Konstanzer Münster

Wer möchte, kann sich ein einen Blick hoch oben vom Konstanzer Münster verschaffen. Von der Plattform der Kirche genießt man einen herrlichen Weitblick, da kein anderes Gebäude so hoch hinausragt, wie dieses. Für die Turmbesteigung bezahlt man 2 Euro. Auch ein Blick ins Innere des Münsters lohnt sich. Teile des Kreuzganges stammen noch aus dem 13. und 15. Jahrhundert.

Hafen und Imperia

Von der Altstadt ist der Weg zum Hafen nicht mehr weit, weswegen man sich anschließend dorthin aufmachen kann, um das Wahrzeichen der Stadt aus nächster Nähe zu betrachten. Die Imperia. Eine Betonfigur, die sich den ganzen Tag lang um die eigene Achse dreht, ist in ganz Konstanz stets präsent. Sei es auf Werbeplakaten, Bussen oder Postkarten. Umso interessanter, die Figur einmal in echt vor Augen zu haben. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass die Imperia in beiden Händen jeweils eine nackte, männliche Figur hält. Die Skultpur soll eine satirische Anspielung auf die angebliche Mätressenherrschafft zu Zeiten des Konzils von Konstanz sein.

Auch wenn Konstanz relativ klein ist, muss die Stadt nicht zwangsläufig zu Fuß erkundet werden. Es gibt mehrere Leihstationen der Stadtwerke Konstanz (Konrad-Stationen), an denen ihr ein Fahrrad ab eine halbe Stunde bis zu einem ganzen Tag ausleihen könnt. Wir haben uns dafür kurzer Hand die App Mein Konstanz heruntergeladen und ein Konto mit den notwendigsten Daten angelegt. In den nächsten 2 Minuten gehörte das gute Teil auch schon uns. So konnten wir an nur einem Nachmittag den östlich gelegenen Lorettowald und den Rheinweg mit seinen schönen Badebuchten erkunden. Eine halbe Stunde Radfahren kostet 1 Euro, 24 Stunden kosten 9 Euro.

Essen und Trinken

Wie oben schon angedeutet, kann ich euch zum Frühstücken und zur Kaffeezeit wärmstens einen Besuch im Voglhaus empfehlen. Dort werden ausschließlich vegane bzw. vegetarische Frühstücksspeisen, Mittagsgerichte und sehr leckere Kuchen angeboten. Hinten rechts im Café kann man fertig zubereitete und in Gläsern abgefüllte Suppen für Zuhause kaufen. Direkt neben dem Café (bzw. ums Eck) in der Münzgasse befindet sich auch das Voglhaus Kaufhaus, in dem man schöne Souvenirs, regionale Feinkost und hübsche Dekoartikel kaufen kann. Weiter hinten im Kaufhaus gibt es auch ein paar Sitzgelegenheiten, wo man sein Heißgetränk vielleicht etwas ruhiger, als im danebenliegenden Café schlürfen kann. Insgesamt ein sehr schönes umgesetztes Konzept mitten in der Altstadt von Konstanz.

Den besten Döner in Konstanz bekommt ihr wohl im Imbiss Kervan. Dort gibt es neben Döner mit Schweinefleisch auch vegetarischen und veganen Döner. Eine weitere Spezialität des Hauses ist die vegane Currywurst, die wirklich wahnsinnig lecker schmeckt. Der Großteil der Zutaten wird von der Gemüseinsel Reichenau bezogen. Der Besitzer hat sich für die nächsten Jahre das Ziel gesetzt, sein gesamtes Menü mit regionalen, Bio-Lebensmitteln zuzubereiten, was ziemlich lobenswert ist. Ich denke, nicht jeder Imbiss wäre so ambitioniert und an solchen Umsetzungen interessiert, wenn der Laden so oder so gut läuft.

Weitere Empfehlungen:

  • Ikrams (libanesisch, sehr schönes Ambiente, viele vegane / vegetarische Optionen)
  • Sol Cafebar Veggiefood (vegetarisch / vegan, relativ teuer, leckeres Eis)
  • Strandbar Seezeit (schöne Bar mit fairen Preisen, am Rhein, Zeit zum Genießen)

Übernachten

Das Wunderbare ist, es gibt in Konstanz einen tollen, zentrumsnahen Zelt- / Wohnmobilplatz (Adresse: Mainaustraße 14), der auch noch kostenfrei ist. Dieser befindet sich direkt am See und an so manch einem Abend ist dort auch gar nicht so viel los. Also wenn ihr das passende Auto oder Equipment dabei habt, ist der Platz mit Sicherheit eine coole und ramontisch idyllische Option. So ein Zelt- / Wohnmobilstellplatz, der nicht etliche Kilometer vom Zentrum entfernt liegt, könnte es ruhig in jeder Stadt geben. Ich würde es sehr begrüßen.

Wer es lieber weniger rustikal mag, der kann das modern eingerichtete B&B Hotel in Konstanz-Fürstenberg aufsuchen. Die Übernachtung im Doppelzimmer kostet 70 bis 80 Euro. Dazu gibt es ein Busticket, mit dem ihr in 12 Minuten die Innenstadt erreichen könnt. Zu Fuß bis in die Altstadt sind es knapp 3 Kilometer, als ungefähr eine halbe Stunde.

Eine Alternative wäre das mitten in der Altstadt liegende Hotel Barbarossa. Das Doppelzimmer kostet 85 bis 100 Euro. Ein Highlight ist die tolle Dachterrasse, von wo aus man einen schönen Ausblick hat und bei einem erfrischenden Getränk gemütlich den Abend ausklingen lassen kann.

Tagesausflug nach Meersburg

Die Stadt Meersburg war quasi das kleine Highlight in unserem Bodensee-Urlaub. Das Besondere ist, dass die Stadt an einem Hang liegt und ringsum von Weinbergen umgeben ist. Aufgrund der außergewöhnlichen Lage hat man irgendwann mal die Stadt zwischen Ober- und Unterstadt unterschieden.

Blick auf das von Weinreben umgebende Staatsweingut von der Uferpromenade

Die Oberstadt beherbergt die Alte Burg, die Schlossmühle, den hübschen Schlossplatz und die geschäftige Altstadt mit dem wirklich wunderschönen Marktplatz, auf dem sich viele süße Cafés und Restaurants angesiedelt haben. Verbunden werden die Stadtgebiete durch die Steiggasse, in der es ein paar weitere nette Cafés und kleine Souvenir- und Handwerksgeschäfte gibt.

Die Unterstadt wird dank der Unterstraße mit viel Leben gefühlt, da es auch dort eine große Auswahl an Cafés und Restaurants gibt, von denen man einen direkten, wunderschönen Blick auf den Bodensee hat. Darüber hinaus befindet sich in der Unterstadt der Hafen, von dem aus man die umliegenden Städte am Bodensee, wie Friedrichshafen oder Bregenz, erreichen kann.

Anreise

Es gibt zwei gängige Wege um nach Meersburg zu kommen. Entweder ihr reist mit der Autofähre von Konstanz hinüber und später wieder zurück oder ihr fahrt das kleine Städtchen direkt mit dem Auto an (ebenfalls Autofähre oder L31 am Bodensee entlang). Natürlich könnt ihr auch eine Nacht dort verbringen, aber da es in Konstanz vielleicht doch noch etwas mehr zu erkunden gibt, würde ich euch die erste Variante empfehlen. So könnt ihr einen entspannten Nachmittag in der Altstadt mit kleinen Ausflügen in der Umgebung unternehmen und anschließend in den Abendstunden, vielleicht sogar zum wunderschönen Sonnenuntergang auf dem Meer, wieder zurückreisen. Die Fähre fährt recht regelmäßig (bis 20 Uhr sogar alle 15 Minuten).

Infos Fährfahrt Konstanz – Meersburg

  • Preis: 10,10 Euro (Hin- und Rückfahrt pro Person inkl. Fahrrad)
  • Dauer: 15 Minuten
  • Adresse: Schiffstraße 41, 78464 Konstanz

Weitere Infos bekommt ihr auf der Seite der Stadtwerke Konstanz.

Die Alte Burg

Erkunden

Wie oben bereits erwähnt, empfehle ich lieber mit der Autofähre nach Meersburg zu fahren. Eventuell könnt ihr ja in der Innenstadt von Konstanz ein Fahrrad ausleihen und damit rüber nach Meersburg reisen. In der Umgebung gibt es nämlich den wunderschönen Höhenweg, über den ihr auch das Wetterkreuz erreicht. Von dort habt ihr einen tollen Blick auf den Bodensee und die ringsum liegenden Weinberge. Der Ausflug lohnt sich besonders im August, wenn die Reben herrlich grün leuchten.

Vom Wetterkreuz aus könnt ihr auch noch 1 – 1,5 Kilometer weiter wandern, denn dann kommt ihr an das sehr sehr, schöne kleine Restaurant Fräulein Seegucker vorbei. Dort werden Tisch und Stühle für’s Vesper direkt zwischen den Weinreben aufgestellt, sodass ihr ganz romantisch und etwas versteckt draußen im Grünen sitzen und auf den glitzernen Bodensee blicken könnt. (Als wenn irgendetwas gegen ein Stückchen Gemüsequiche bei einem fruchtigen Glas Grauburgunder zwischen den Weinreben spräche…)

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