Zugenommen während der Langzeitreise – Wie gelingt es mir auf gesundem Weg abzunehmen?

Coronazeit = Nachdenkzeit. Wenn man Zeit hat, wie wir alle in der momentanen Situation, fängt man wohl öfters auch mal an über Dinge nachzudenken, für die wir sonst keine Sekunde unseres Lebens verschwenden würden.

Mir ergeht es jedenfalls so. Wir, mein Freund und ich, befinden uns momentan auf Bali, aber auch hier ist Covid-19 längst angekommen. Zurzeit sind über 90 % der Restaurants, Shoppingcenter und Einkaufsläden dicht und die Strände sind vorerst auch für einen Monat gesperrt. Wir werden noch ein paar Tage hierbleiben, da wir in Deutschland für die nächsten paar Monate keine eigene Wohnung haben, da wir eine längere Auslandsreise geplant hatten. Im vergangenen Jahr hatte ich deshalb meine Arbeitsstelle gekündigt und René fängt gemäß aufgesetztem Papier erst im September wieder an zu arbeiten. Also hetzt uns niemand zurück nach Deutschland zu fliegen.

Doch zurück zum eigentlichen Thema.

Wir haben hier genug Zeit, um das zu tun, was immer wir tun wollen, ein Buch lesen, Ukulele spielen, im Hotelpool planschen, eine Runde auf dem Fitnessrad drehen oder eben an meinem Blog arbeiten. Nichtsdestotrotz verliere ich mich täglich immer wieder in meinen Gedanken, egal welchen Aktivitäten ich letzten Endes nachgehe und stolpere dabei oft über ein und dasselbe Thema:

Essen!

Glaubt mir, bis auf die Tatsache, dass ich meine Ernährung dahingehend umgestellt habe, dass ich mich seit zwei Jahren fleischlos ernähre, hat mich das Thema bisher nicht im Geringsten interessiert. Warum auch. Meine Figur war okay und ich habe mich wohlgefühlt. Bislang konnte ich essen, was ich wollte, ob ich nun am Abend noch etwas Sport gemacht hatte oder auch nicht.

Also warum sollte ich mir ausgerechnet jetzt über das Ernährungsthema den Kopf zerbrechen?

Warum, Wieso, Weshalb

Kurz noch ein kleiner Abriss der vergangenen 5 Monate: Zuerst war ich ein paar Monate in Neuseeland, dann in Australien und bin nun schließlich vor einem Monat in Indonesien angekommen.

Weiterhin vegetarisch essen – kein Problem. Gewicht halten? Großes Problem.

Mittlerweile habe ich 5 – 6 Kilo zugenommen und da ich ja nicht wirklich riesig bin, machen sich solche Kilos auch relativ schnell an meinem Körper bemerkbar. Vielleicht hört sich das beim Lesen nicht schlimm an, aber ich habe mich echt unwohl gefühlt und aktuell – während ich den Beitrag schreibe – gibt es in Sachen Wohlbefinden ebenfalls noch Verbesserungspotenzial. Aus dem Grund habe ich mir einen Plan überlegt, was ich tun kann und muss, damit ich mich wieder in meiner Haut wohl fühle.

2 Umstellungen

Sport

Routine ist wichtig und deswegen habe ich wieder angefangen regelmäßig – wenn auch wenig – Sport zu machen. Dazu gehören täglich eine halbe Stunde Yoga und 15 – 20 Minuten schwimmen.

Als ich noch im Büro in Deutschland saß, habe ich mich hin und wieder in unseren Gebäudegängen hin und her bewegt. Wo es ging, bin ich zu Fuß zu meinen Kollegen gegangen und meidete den einfachen Weg den Telefonhörer in die Hand zu nehmen. Diese Mühen sind aber vergleichsweise mit meinem damaligen wöchentlichen Kletter- und Yogasport nicht der Rede wert.

Auf Reisen vernachlässigt man das Sport treiben manchmal einfach zu sehr und vermutlich erst recht auf Langzeitreisen. Außerdem fallen durch die Covid-19 Beschränkungen auch alle unsere geplanten Wanderungen und Outdoor-Aktivitäten weg, die vielleicht etwas unterstützt hätten. Deswegen habe ich wieder Sportübungen in meine Morgen- und Abendroutine eingebaut, die mir dabei helfen sollen, mir einzubilden, dass ich mich fitter fühle und aktiv etwas zum Gewichtsverlust beitrage.

Ernährung

Veggielife

Eigentlich dachte ich, es würde auf Reisen genügen, mich weiterhin fleischlos zu ernähren, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Es ist ja nicht da Problem bis zum Ende der Reise ein oder zwei Kilo zuzunehmen, aber mit so einer schnellen Gewichtszunahme habe ich nicht gerechnet.

Leider muss ich auch zugeben, dass ich zwischendurch viel Süßes, wie Donuts oder Schokolade, gegessen hatte. Dass das auf Dauer nach hinten losgeht, hätte man sich eigentlich denken können.

Einmal vegan, bitte.

Nun habe ich mir überlegt, noch einmal meine Ernährungsweise etwas umzustellen, in der Hoffnung, dass das vielleicht irgendwelche positiven Effekte auf mein Gewicht mit sich zieht.

Vegan für 4 Wochen!

Eine komplett vegane Ernährung würde definitiv eine Herausforderung für mich und meine Essgewohnheiten sein, weil ich eine extreme Käseliebhaberin bin.

Ich liebe einfach den Geschmack von Feta, Parmesan- und Halloumikäse (ja, ich weiß, dass die meisten Parmesankäse nicht vegetarisch sind). Also was ich mir hier vornehme, ist nicht ganz Ohne für mich. Es gibt wiederum einige positive Aspekte einer veganen Ernährungsweise, die man einfach nicht außer Acht lassen sollte.

Was spricht dafür?

Als erstes sprechen natürliche ethische Gründe für den Veganismus, da für die Produktion von Nahrungsmittel keine Tötung und qualvolle Haltung von Tieren notwendig ist. Außerdem kommt die vegane Ernährung auch der Umwelt zu Gute, da Ressourcen effizienter genutzt (geringerer Wasserverbrauch und Flächen direkt für Nahrungsmittel nutzen, statt Umweg über Tierfutterherstellung) und Treibhausgas-Emissionen reduziert werden.

Man könnte zu den einzelnen Punkten noch weiter ins Detail gehen, aber das ist an dieser Stelle unnötig, weil für mein – nennen wir es – Experiment ein anderer Punkt ausschlaggebend war. Außerdem wurde das Thema Veganismus schon auf diversen anderen Webseiten ausgiebig beleuchtet.

Bei meinen Recherchen habe ich nämlich herausgefunden, dass ich durch eine Umstellung auf vegane Kost eine erhöhte Chance habe, meine paar Kilos schneller loszuwerden. Der Verzicht auf fettreichere, tierische Lebensmittel (z.B. Milchprodukte) und die vermehrte Aufnahme von pflanzlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln (Gemüse, Obst und Vollkornprodukte) könnte meinen Abnehmprozess ggf. positiv unterstützen.

Was spricht eher nicht dafür?

Ganz klar. Der Käseverzicht.

Für mich wird diese Umstellung nicht leicht, aber es ist sicher leichter die Umstellung auf Bali zu beginnen als in einem Käseland wie Deutschland.

Warum? Erstens weil die Käseauswahl auf Bali begrenzt ist und zweitens, weil ich hier gut steuern kann, was ich wo und wann essen möchte. Wenn ich in Deutschland mit einer Gruppe essen gehen möchte, gibt es schon manchmal Schwierigkeiten in den ausgewählten Restaurants eine vegane Speise serviert zu bekommen, ohne dabei direkt eine merkwürdige Stimmung in der Gruppe zu verbreiten.

Da ich wohl vermehrt Obst und Gemüse essen werde, bin ich auf ein paar Nahrungsergänzungsmittel angewiesen, um mich weiterhin ausgewogen zu ernähren. Allerdings nehme ich schon seit einiger Zeit solche Supplements ein. Ab jetzt muss ich nur noch einmal verstärkter darauf achten, was ich an welchem Tag so an Nahrung aufnehme und welche Stoffe nicht durch meine Ernährung gedeckt werden, die mein Körper täglich braucht (Stichwort B6, B12). Das hört sich alles erstmal tricky an, aber so ohne kleinen Aufwand wäre es ja auch keine Challenge oder?

Meine 30 Tage Challenge

30 Tage vegan! Mit bestem Wissen und Gewissen.

Meine Challenge sieht also vor, dass ich den Plan verfolge, 30 Tage lang nur vegane Lebensmittel zu essen. Dabei werde ich mir aufschreiben, was ich jeden Tag esse und versuche darauf zu achten, dass ich nicht mehr Kalorien aufnehme als ich verbrauche. So viel zur Theorie.

Ob ich das 30 Tage durchstehe, wird sich zeigen.

Allerdings bin ich nun keine gewiefte Vegankennerin, die voll den Durchblick hat, was man alles essen kann und was im Regal stehen bleiben muss, doch ich werde mit bestem Wissen und Gewissen einkaufen gehen.

Zugleich möchte ich es auch nicht übertreiben. Meiner Meinung nach ist es unnötig, sich um Kopf und Kragen zu reden, nur um am Ende die Kellner und Kellnerinnen zu verwirren.

Wird Butter oder Öl zum Braten verwendet? Ist Milch oder Sahne in der Soße?

Und dennoch möchte ich herausfinden, was möglich ist und bin bereit zu verzichten, wo immer es geht.

Aussicht

Ich hoffe einfach, dass ich nach einigen Wochen wieder mein altes Gewicht erreiche und ich mich wieder in meiner Haut wohlfühle.

Wenn ich dann in Deutschland bin, werde ich meinen täglichen “Sport” weitermachen, denn das bekommen ich sicherlich hin. Wenn irgendwann wieder die Boulderhallen aufmachen, muss ich mir um diesen Punkt noch weniger Sorgen machen.

Ob ich mich in Deutschland weiterhin vegan ernähren möchte, gilt es herauszufinden. Die kommenden Wochen werden mir hoffentlich zeigen, wie gut ich damit umgehen kann. So let’s do it.

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