Roadtrip durch Südafrika im Winter

Im Juni stand unser 3-wöchiger Roadtrip durch Südafrika bevor, wovon wir zwei Wochen am Westkap und eine kurze Woche Mpumalanga bzw. Limpopo verbrachten. In diesem Beitrag erfahrt ihr, welche Teile des Landes wir am schönsten fanden.

Zwischendurch sind wir übrigens für ein paar Tage nach Namibia gefahren. Da wir auch in diesem Land viele Ecken kennenlernen durften, habe ich unsere Highlights und Tipps für Namibia in einen separaten Beitrag zusammengefasst.

Ankunft in Kapstadt

Nach unserer Ankunft am Flughafen ging es zunächst ins Zentrum von Kapstadt. Dort hatten wir nämlich ein super modernes Apartment im beliebten Woodstock-Viertel über Airbnb gebucht. Allerdings hatten wir selbst vom Viertel nicht viel gesehen. Dies lag zum einen daran, dass wir tagsüber viel anderweitig unterwegs waren und zum anderen die Sonne sehr schnell unterging. Sobald es dann dunkel war (17:30 Uhr im Winter), wollten wir einfach nicht mehr rausgehen, weil es dann ja eh nicht mehr viel zu sehen gab. Lediglich kleine Einkäufe erledigten wir noch etwas später, um das Abendessen in unserem Apartment zubereiten zu können.

Ein edles Gefährt

Für unsere drei Wochen in Afrika mieteten wir uns einen umgebauten Nissan NP2000 PickUp mit Dachzelt und 4×4 Antrieb für 2000 Euro. Da wir uns nicht nur in Apartments, sondern auch auf Campingplätzen aufhalten wollten, dachten wir, dass so ein Auto mit Dachzelt schon ganz cool wäre.

Der Preis klingt im ersten Moment sehr hoch, aber es war auch inbegriffen, dass wir das Fahrzeug in Kapstadt (Südafrika) abholen und in Windhuk (Namibia) abgeben konnten. Außerdem gab es eine volle Campingausstattung und zwei vollwertige Ersatzreifen dazu.

Den 4×4 Antrieb brauchten wir in Südafrika am Ende nicht und wahrscheinlich ist dieser auch eher selten erforderlich, da die Straßen überall sehr gut sind (auch in den Nationalparks). Wir wollten aber noch nach Namibia fahren, um dort durch die Sandwüste zu fahren und dafür schien uns 4×4 schon angebracht.

1. Woche: Cape Town – Simon’s Town – Garden Route

In Kapstadt und Umgebung gibt es viel zu entdecken. Am ersten Tag konnten wir jedoch nicht so viel erkunden, da wir noch keine Klamotten hatten. Unser Gepäck kam nämlich leider nicht am Airport an und so mussten wir erstmal ein wenig einkaufen gehen, damit wir nicht 5 Tage mit denselben Schlüppern rumlaufen mussten.

Shoppen in Kapstadt

Der KISS Surf Shop ist ein ganz cooler Laden. Die Sachen, die dort verkauft werden, stammen von kleineren Labels und sind alle ziemlich stylisch. Neben Surfmode gibt dort vor allem Herrenbekleidung zu kaufen.

Im MeMeMe wird vermehrt Damenbekleidung verkauft. Der Laden hat viele Kleider, Röcke, Blusen und Shirts in Erdtönen im Angebot, was ich persönlich total ansprechend finde.

Tafelberg

Am selben Tag sind wir mit einer Gondel auf den Tafelberg hochgefahren. Für eine Wanderung zum Gipfel war es leider schon zu spät.

Auf dem Weg zum Tafelberg herrscht etwas Betrieb, aber da es am Gipfel einen weitläufigen Wanderweg mit vielen Aussichtspunkten gibt, verteilen sich die Besucher ganz gut. Es gibt an jeder Ecke was zu sehen, so zum Beispiel auch die dort heimischen Dassies (Klippschliefer).

The Rock

Danach wollten wir uns noch den Sonnenuntergang vom Aussichtspunkt The Rock anschauen, der etwas über der Camps Bay liegt. Man muss nur der Straße, Ocean View Drive, bis zum Schluss folgen und dann auf ein paar große Felsbrocken krabbeln. Von dort hat man eine erstklassige Sicht auf die Bucht und die umliegenden Berge.

Lion’s Head

Eine Tour zum Lion’s Head können wir auch wärmstens empfehlen, weil die Aussicht einfach wunderschön ist. Für den Hin- und Rückweg benötigt man ungefähr 1,5 Stunden. Der Pfad führt über Holztreppen, Leitern, Felsbrocken und normalem Sand auf den Gipfel. Von oben hat man einen fantastischen Panoramablick auf die Camps Bay, den Signal Hill, den Tafelberg und natürlich das weite Meer.

Simon’s Town – Pinguine

Mit dem Auto sind wir am nächsten Tag nach Simon’s Town gefahren, um uns die Pinguinkolonie am Strand anzuschauen. Die Tiere dort rumstapfen zu sehen, zu beobachten, wie flink sie sich im Wasser fortbewegen oder einfach nur von der Sonne berieseln lassen, ist einfach einmalig und definitiv einen Tagestrip in die Stadt wert.

Der Eintritt kostet 4 Euro pro Person. Dafür kann man über einen ausgebauten Pfad drei Buchten erreichen, von wo aus man die Tiere mit einem gewissen Abstand am Strand oder im Wasser beobachten kann.

Cape of Good Hope

Von dort sind wir weiter in Richtung Süden zum Cape of Good Hope gefahren. Der Eintritt in den Nationalpark kostet 300 Rand (17 Euro) pro Person, was vergleichsweise mit anderen Parks teuer ist. Ob es sich lohnt, mag ich nicht beurteilen, aber die Aussicht von der Spitze oder vom Küstenrand sind schon ziemlich beeindruckend. Auf dem Weg zur Südspitze begegnet man mit etwas Glück einigen Tieren, wie Sträußen oder Springböcken.

Garden Route

Nach unserem Ausflug zum Kap der guten Hoffnung sind wir entlang der berühmten Garden Route bis nach Plettenberg Bay gefahren.

Von der Stadt aus erreicht man superschnell wunderschöne Sandstrände. Das Wasser war so klar und ich liebe es dem Meeresrauschen zuzuhören und zuzusehen, wie die riesigen Wellen an der Küste brechen und das Wasser sprudelnd Richtung Strand fließt.

Leider konnten wir nicht im Meer schwimmen gehen, weil das Wasser furchtbar kalt war (es war schließlich Winter).

Kaffeepause in der Blue Shed Coffee Roastery

In Plettenberg Bay gibt es das am Strand liegende Restaurant Lookout Deck, wo man Frühstück oder auch Mittagessen kann. Wir hatten beide einen Salat, der uns sehr gut geschmeckt hat. Mit etwas Glück kann man von der Terrasse des Restaurants sogar Wale oder Delfine beobachten.

2. Woche: Franschhoek – Stellenbosch – Clanwilliam

Franschhoek

Von Plettenberg Bay fuhren wir anschließend in die wunderschöne Weinregion Franschhoek.

In der Region ist man umgeben schöne Bergen und herrlich duftenden Lavendelfeldern. Und es gibt natürlich Wein. Und davon nicht zu wenig.

Abends waren wir im Restaurant Allora essen. Dort gab es zum Glück auch ein paar vegetarische Speisen, was in südafrikanischen Restaurants nicht selbstverständlich ist.

An unserem ersten Tag sind wir ein wenig auf dem Mount Rochelle Hiking Trail entlang gewandert. Von dort aus bekommt man eine megaschöne Sicht auf das im Tal liegende Franschhoek und die umliegenden Berge.

Stellenbosch

Stellenbosch ist nicht weit von Franschhoek entfernt, weswegen wir noch einen Ausflug in die Stadt planten.

Stellenbosch ist eine süße Universitätsstadt, in der man viele Bars und Restaurants findet. Alles sieht recht hip und cool aus und abends ist überall was los. Wenn ihr auf Bier steht, solltet ihr mal die Bar Craft Wheat & Hops aufsuchen. Die Barkeeper dort sind super nett und es gibt sehr leckeres IPA.

In der Nähe von Stellenbosch waren wir im Jonkershoek Nature Reserve wandern. Dort waren kaum Leute unterwegs und wir hatten den Park gefühlt für uns alleine.

Clanwilliam

Clanwilliam war unser letzter Halt in der Kapregion, bevor es nach Namibia gehen sollte. Auf Clanwillian sind wir gestoßen, da wir ein bisschen das Bouldern in der Cederberg Area ausprobieren wollten. Wer sich für’s Bouldern in der freien Natur interessiert, hat vermutlich schon was von den Rocklands in Südafrika gehört.

Das Wetter war trotz der Winterzeit herrlich und wir konnten viele Routen ausprobieren. Abends gab es auf dem Campingplatz De Pakhuys immer ein schönes Feuer, an dem man sich wärmen und gemütlich ein Bier trinken konnte.

Dort nächtigen viele Kletterer, sodass man abends die Möglichkeit hat sich über ein paar Tipps und Tricks auszutauschen. Der Campingplatz hat uns rundum gut gefallen.

3. Woche: Limpopo – Mpumalanga

Nach unserem Namibia-Trip flogen wir von Windhuk wieder zurück nach Südafrika. Dieses Mal sollte es nach Johannesburg gehen.

In Johannesburg am Airport haben wir uns wieder ein Auto gemietet. Dieses war aber deutlich kleiner als das, was wir in Kapstadt ausgeliehen hatten. Doch die kommenden Tage waren wir auch nicht mehr auf ein großes Fahrzeug angewiesen. Unser erster Ziel war die Stadt Hoedspruit in der Nähe des Kruger National Parks.

In Hoedspruit blieben wir zwei Nächte, da wir zum Blyde River Canyon wollten. Die Stadt ist eigentlich ziemlich klein, aber in der Nähe gibt es viele Private Game Reserves, sodass man mit ein bisschen Glück sogar schon von der Straße aus Tiere beobachten kann. Wir selbst hatten im Hoedspruit Wildlife Estate in einer kleinen Villa genächtigt. Abends begrüßten uns schon die Warzenschweine, Impalas und Eichhörnchen, was wir als sehr idyllisch empfanden.

Ausflug zum Blyde River Canyon

Als wir am nächsten Tag am Blyde River Canyon ankamen, merkten wir, dass einige Spots gesperrt waren, wie zum Beispiel der Aussichtspunkt Three Rondavels. In unserer Unterkunft fragten wir später nach, was dort los ist und uns wurde dann mitgeteilt, dass im Gebiet Blyde River Canyon bereits seit über eine Woche gestreikt wird. Zum Glück war ein anderer, beliebter Aussichtspunkt (Upper Lookout) weiterhin zugänglich, von dem aus auch Wanderungen starteten.

In dieser Region bietet es sich an sich vorher zu erkundigen, ob alle Wanderwege und Aussichtspunkte zugänglich sind.

Drei weitere Nächte verbrachten wir in Hazyview. Von dort aus ist es nicht weit bis zum Phabeni Gate, welches den Zugang zum Kruger Nationalpark ermöglicht.

Kruger-Nationalpark

Nach Ankunft in Hazyview buchten wir für den Folgetag eine ganztägige geführte Safari-Tour, da wir nach unserer selbstorganisierten Tour in Namibia auch einmal einen richtigen Guide haben wollten.

Im direkten Vergleich muss man zugeben, dass sich eine geführte Tour definitiv lohnt.

Wir wurden morgens um 5:30 Uhr von unserer Unterkunft abgeholt. Um diese Uhrzeit war es wirklich ziemlich kalt in Südafrika. Trotz zweier Hosen, T-Shirts, Pullover, Daunen- und einer Doppeljacke haben wir beide in unserem offenen Safari-Jeep schon ganz schön gefroren.

Die erste Aufwärmpause machten wir um 9:00 Uhr. Dafür suchten wir ein Camp in der Umgebung auf.

Gegen Mittag wurde es allerdings super warm.

Unbedingt Kleidung für warme und kalte Temperaturen für eine Safari-Tour einstecken!

Die Big 5

Wir Glücklichen haben neben den Big 5 auch viele weitere Tierarten gesehen haben. Am frühen Morgen sahen wir vor allem Hyänen, Elefanten und Giraffen. Kurz vor der Mittagszeit erreichte unsere Tour den Höhepunkt, als wir eine Löwin mit Jungtier und einen Leoparden auf einem Ast beobachten konnten. Dazu kamen noch eine Vielzahl an Gnus, Flusstieren, Büffel und mehr.

Natürlich war es an solchen Plätzen niemals leer, da ein Guide, der ein seltenes Tier sieht, umgehend den Anderen im Park Bescheid gab. Trotzdem war es für uns ein unbeschreibliches Erlebnis Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten.

Am nächsten Tag sind wir dann auf eigene Faust los und konnten noch einmal viele Elefanten, Giraffen und Affen beobachten. Allerdings muss man schon riesiges Glück haben, um Tiere, wie Löwen, Leoparden oder Geparden zu sehen.

Deswegen waren wir richtig froh am Vortag die geführte Tour gemacht zu haben. Die Guides kennen sich einfach deutlich besser aus und wissen vermutlich, wo sich die Tiere wann aufhalten könnten.

Nach 5 Tagen sind wir wieder nach Johannesburg zum Airport gefahren, da es zurück nach Stuttgart gehen sollte.

Wir hatten den Eindruck, dass es schon sicher ist mit einem Mietwagen durch Südafrika / Namibia zu reisen. Zu Fuß bewegten wir uns nur in den Zentren der Städte fort und mit dem Auto konnten wir ohne irgendwelche Vorfälle von Stadt zu Stadt fahren. Wir legten ja auch keine größeren Stopps zwischendurch ein. Deswegen empfanden wir das Reisen von Ort zu Ort als recht sicher. Der Urlaub war insgesamt sehr schön. Uns hat die Landschaft und auch die riesige Artenvielfalt in den Wildschutzgebieten extrem beeindruckt.

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