Kanada – 3 Wochen Camper Life in British Columbia und Alberta

Endlich! Unser langersehnter Jahresurlaub stand bevor. Im Sommer unternahmen wir zwar schon ein paar Kurztrips, z.B. in den Schwarzwald und in die Sächsische Sächsische, aber noch schöner ist es natürlich, wenn man für einen etwas längeren Zeitraum auf Reisen gehen kann. So fuhren wir im September mit dem Camper durch British Columbia und Alberta im wunderschönen Kanada.

Die letzten Tage zu Hause mussten wir noch ein paar organisatorische Dinge klären. Wir beantragten uns eine elektronische Einreisegenehmigung (eTA) sowie einen internationalen Führerschein.

1. Woche – Revelstoke, Yoho, Banff

Und dann ging es auch schon los. Von Frankfurt flogen wir mit Condor 10 Stunden nach Vancouver. Der Flug war mit 900 Euro für den Hin- und Rückflug relativ günstig, aber dafür haben wir am Flughafen noch Aufschläge für unser zusätzliches Gepäck bezahlen müssen. Ein zusätzlicher, großer Rucksack mit Outdoor-Equipment kostete 100 Euro (Hinflug). Für den Rückflug haben wir dann ein drittes Gepäckstück im Zuge des Online Check-Ins hinzugefügt, was uns dann „nur“ 80 Euro kostete. Hinzukommen Gebühren für alkoholische Getränke und das Unterhaltungsprogramm (10 Euro pro Person). Es lohnt sich vorher beim Video-Streaming-Anbieter eures Vertrauens ein paar Filme herunterladen, damit ihr nicht 10 Stunden rumsitzen oder die ganze Zeit ein Buch lesen müsst.

Ankunft in Vancouver

In Vancouver am Airport wurden wir dann von einem Vertreter des Rental Car Unternehmens abgeholt. Wir fuhren zunächst eine halbe Stunde nach Queensborough.

Nachdem wir bei Mietwagenfirma ankamen und vom Ansprechpartner des Unternehmens begrüßt wurden, machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Walmart, deckten uns ein wenig für die nächsten Tage ein und speisten noch eine Kleinigkeit in der nebenan liegenden mexikanischen Imbissbude. Die erste Nacht verbrachten wir, wie vereinbart, auf dem Grundstück der Firma in unserem gebuchten Camper.

Startschuss Camper Life

Am nächsten Tag erhielten wir nach dem Frühstück die Instruktionen für das Wohnmobil sowie ein paar Infos, wie man sich auf den Straßen Kanadas verhält.

Bevor es richtig losgehen sollte, kauften wir noch etwas Outdoor-Bekleidung, wie Windjacke und Mütze im MEC Outdoor-Shop ein.

Revelstoke National Park

Zwischenstopp auf dem Weg in den Osten

Anschließend machten wir uns mit dem Camper auf den Weg nach Revelstoke. Wir machten einen kurzen Halt in Kamloops, da ich mir ein neues Stativ kaufen wollte, da ich meins Zuhause vergessen hatte. In Revelstoke kamen wir gegen 21:00 Uhr an und die meisten Campgrounds hatten schon geschlossen oder waren bereits ausgebucht. Am dritten oder vierten Campground war dann zum Glück im Anmeldehäuschen noch Licht an. Der freundliche Mitarbeiter gab uns einen Stellplatz und informierte uns, dass wir in den Duschräumen für 5 Minuten heißes Wasser 0,50 CAD benötigen und wünschte uns damit schließlich eine „gute Nacht“.

Am nächsten Tag wollten wir nach dem Frühstück in den Revelstoke National Park aufbrechen. Dieser war recht schnell von unserem Campingplatz zu erreichen. Am Eingang wurden wir nach dem Nationalpark-Pass gefragt. Diesen Pass mussten wir übrigens noch einmal in Vancouver beim Wohnmobil-Vermieter kaufen. Wir hatten eigentlich so einen Pass vorher von einer Freundin, die ihn nicht mehr benötigte, abgekauft. Blöderweise hatten wir ihn zu Hause liegen gelassen.

Wanderung zum Eva Lake und zum Miller Lake

Unsere erste Wanderung führte uns zum Eva Lake und anschließend zum Miller Lake. Man kann sich vom Parkplatz bis zum Startpunkt der Wanderung mit einem Shuttle-Bus transportieren lassen. Wir sind den kurzen Weg (2 km) aber zu Fuß gegangen. Bis zum Eva Lake sind es 6 km. Von dort aus kann man auch noch zum Miller Lake wandern, der ebenfalls sehr schön ist. Da die Seen sehr dicht beieinander liegen, möchte ich euch den kleinen Umweg definitiv ans Herz legen. Insgesamt ist die Strecke (hin und zurück) 15 km lang.

Der Weg führt mal durch grünem Wald und mal über freie Stellen, die passagenweise mit Geröll bedeckt sind. Von dort genießt man tolle Ausblicke auf die mit Schnee bedeckte Gebirgskette.

Auf dem Weg haben wir viele Chipmunks (Streifenhörnchen) beobachten können, die sich offensichtlich mit Vorliebe an schattigen Plätzen (z.B. unter dem Geröll) aufhalten.

Nach unserer Wanderung fuhren wir weiter nach Golden. Eigentlich wollten wir schon näher am Emerald Lake sein, aber wir hatten dann doch irgendwie keine Lust mehr weiterzufahren. Mit unserem Wohnmobil fuhren wir meistens um die 100 km/h, was auch meistens das Tempolimit war. Allerdings gab die Leistung des Wagens auch nicht viel mehr her.

In Golden kamen wir recht spät am Golden Municipal Campground an. Dort gab es einen Self-Check-In-Service, sodass wir ein Formular ausfüllen und zusammen mit dem Geld (für den ausgewählten Stellplatz) in einen Briefkasten werfen konnten. Dann holten wir uns für den Abend im Mad Trapper noch etwas Bier. Dieser Liquor Store hat übrigens eine echt riesige Auswahl an Bier und Wein.

Die Camping Experten

Grey Water

Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass die Anzeige für das „Grey Water“ (Abwasser aus der Spüle oder Dusche) in unserem Camper nicht sehr genau war und auch überhaupt nicht viel in diesen Tank reinpasste. Auf der Anzeige stand, dass der Tank 3/4 voll sei. Jedoch war das komplette Gegenteil der Fall. Mittlerweile hatten wir nämlich im Ess- / Koch- / Schlaf- und Duschbereich eine kleine Überschwemmung.

Wir empfehlen bei normalem Wasserverbrauch alle 2 – 3 Tage das Abwasser im Camper zu entleeren.

Ein Tourist verriet uns am Ende unserer Reise, dass die Anzeigen in vielen Wohnmobilen nicht ganz stimmig sind.

Black Water

Mit dem „Black Water“ (Abwasser aus der Toilette) Tank hatten wir allerdings keine Probleme, obwohl uns der Vermieter auf Ungenauigkeiten der Anzeige dieses Tanks hinwies, da z.B. Toilettenpapier vor dem Sensor hängen bleiben würde.

Wir müssen aber auch sagen, dass wir die Toilette eher selten benutzten und wenn, dann auch nur für’s kleine Geschäft, da uns das Reinigen etwas abschreckte und zu zeitaufwendig war.

Yoho National Park

Berge, Seen und schöne Flüsse

Nachdem wir unseren Camper gereinigt hatten, fuhren weiter in den Yoho Nationalpark. Wir wollten am selben Tag noch eine Wanderung um den Emerald Lake machen.

Kurzer Stopp am Kicking Horse River

Der Rundwanderweg um Emerald Lake ist trotz des hohen Touristenaufkommens sehr sehr schön. Das Wasser ist herrlich türkisfarben und extrem klar. Außerdem warten überall wunderschöne Aussichtsplätze, von wo aus man sogar Lawinenhänge und Gletscher ausmachen kann. Für die 5,3 km Wanderung haben wir eine gute Stunde benötigt.

Banff National Park

Wandern am Lake Louise

Nach unserer Emerald Lake Wanderung sind wir weiter in den Banff National Park gefahren, um noch kurz ein wenig um den Lake Louise zu spazieren.

Dort war auch noch gegen 17:00 Uhr sehr viel los. Das Panorama mit dem von Blumen umgebenen türkisfarbenen See und den dahinterliegenden Bergen ist einfach traumhaft und für passionierte Fotografen sicherlich ein absolutes Highlight.

Die Bilder, die im Internet kursieren, haben jedenfalls nicht zu viel versprochen. Wir wanderten zu zweit weiter bis zum Lake Agnes, wo ich dann auf René wartete, da er noch ein Stück weiter hinauf bis zum Aussichtspunkt The Beehive rennen wollte. Es wurde langsam dunkel, sodass wir anschließend zügig zurück wanderten.

Die Nacht verbrachten wir am Lake Louise Campground. Zum Glück war dort noch ein Stellplatz für zwei Nächte verfügbar. Der Campingplatz hat uns sehr gut gefallen, weil wir von dort in der Nacht eine tolle Sicht auf den Sternenhimmel hatten und es kostenfreies, warmes Duschwasser gab.

Am nächsten Morgen sind wir erneut zum Lake Louise gefahren, da wir zum Aussichtspunkt Plain Of Six Glaciers wandern wollten. Für die knapp 14 km lange Wanderung (hin und zurück) vom Lake Louise Parkplatz benötigt man ungefähr 4 Stunden. Die Sonne war den ganzen Tag unsere treue Begleiterin, sodass wir am Ende einen leichten Sonnenbrand hatten. Bei gutem Wetter hat man vom Viewpoint eine tolle Sicht auf die gewaltigen Gletscher. Außerdem ist der Wanderweg ist sehr gut besucht, sodass es an einigen Passagen manchmal etwas eng werden kann.

Abends machten wir es uns im Dunkeln in unseren Campingstühlen gemütlich, um eine weitere Nacht den romantischen Sternenhimmel zu bestaunen.

Canmore

Das nächste Ziel, was wir auf unsere Reise ansteuern wollten, war Canmore. Canmore ist die Stadt, die nach dem Urlaub zu unserer Lieblingskleinstadt geworden ist. Trotz der überschaubaren Größe gibt es dort viele schöne Cafés, Bars, Kletterspots und Wanderungen in der Umgebung.

Nach unserem Zwischenstopp im Beamers Coffee (super leckerer Kaffee) fuhren wir weiter zu einem Outdoor-Equipment-Shop. Wir wollten uns noch ein Zelt und einen zweiten Schlafsack zulegen, da wir in unserem Gepäck keinen Platz mehr für solche Sachen hatten.

Facts Lake Magog Hike via Bryant Creek

Am nächsten Tag stand nämlich eine Wanderung zum Lake Magog auf dem Programm. Den See kann man entweder mit Hubschrauber (200 CAD – 140 Euro pro Person und pro Flug – Stand September 2018) oder zu Fuß erreichen. Zu Fuß wandert man allerdings hin und zurück 52 km, weswegen wir am Lake Magog Campground eine Zeltnacht einplanten. Diese muss vorher auf der Website des Parks gebucht werden.

Wir entschieden uns für diese Wanderung, weil man vom See eine unglaubliche Sicht auf das sogenannte kanadische Matterhorn, den Mount Assiniboine, hat.

Im Endeffekt waren die Zelte und Schlafsäcke im Outdoor-Laden zu teuer und wir hätten auf dem Rückflug wieder das Problem mit den Gepäck gehabt. Aus dieser Not heraus sind wir auf den Verleih Rent-a-Tent Canada aufmerksam geworden, der Camping-Ausrüstung tageweise verleiht. Das war zwar auch nicht wirklich günstig, aber wenigstens preiswerter als der Kauf einer neuen Ausrüstung und andere Optionen hatten wir ja nicht wirklich.

Kletternachmittag im Bow Valley Wildland Provincial Park

Nach unserem Besuch im Verleihgeschäft sind wir in den Bow Valley Wildland Provincial Park gefahren, um dort ein paar Kletterrouten auszuprobieren. Wir hatten uns das Gebiet Cougar Creek Crag ausgeguckt. Das Auto stellten wir am Ende des Elk Run Boulevards ab, aber wenn man etwas weiter über die Brücke fährt (direkt vor dem Kreisverkehr), erreicht man auf der rechten Seite auch einen Parkplatz. Von dort aus sind wir ungefähr 30 Minuten bis zu den Kletterrouten gegangen.

Es hat Spaß gemacht draußen bei dem guten Wetter ein bisschen umher zu kraxeln. Es gib einfache und auch schwierigere Routen. Die Routen, die wir geklettert sind, waren alle gut abgesichert.

Abends waren wir im Georgetown Pub essen. Das Essen dort war sehr lecker und gut gewürzt. Uns hat das gemütliche Ambiente sowie die nebenher laufende irische Musik sehr gut gefallen.

Wanderung zum Lake Magog

Am nächsten Morgen sind wir schließlich mit dem Camper zum Parkplatz Shark Mountain Parking gefahren, von dem unsere lange Wanderung losgehen sollte. Während der Fahrt hat es ordentlich geregnet, was uns etwas missmutig gestimmt hat. Auch die 2 1/2 Stunden bis zum Parkplatz (mit einem normalen PKS viel viel kürzer) waren super anstrengend, weil so viele Rillen auf den Straßen waren, sodass der Camper mega laut geklappert hat. Ich dachte, die ganze Küche würde uns gleich um die Ohren fliegen.

Wir waren so glücklich, als wir den Parkplatz erreichten, weil zum einen der Lärm endlich vorbei war und zum anderen es doch noch aufgehört hatte zu regnen.

Um 12:00 Uhr wanderten wir von dort los und kamen nach guten 7 Stunden inklusive Pausen an der Assiniboine Lodge an. Wir erreichten die Lodge außerhalb der Schankzeiten, aber man servierte uns freundlicherweise trotzdem noch ein erfrischendes Bier.

Die Tour war lang und ziemlich anstrengend. Es mussten zwar auf verhältnismäßig nur wenige Höhenmeter (460 Hm) überwunden werden, aber aufgrund der Gesamtlänge ist die Wanderung trotzdem ziemlich fordernd.

Am Ende hat sich die Tour aber gelohnt, weil wir mit einer fantastischen Aussicht belohnt wurden.

In der Nacht hat es wieder angefangen zu regnen, sodass wir am nächsten Morgen erst aufbrechen wollten, sobald sich das Wetter etwas beruhigt hatte. P.S. der Rückweg war nicht minder strapaziös.

Als wir nach dieser langen Tour wieder in Canmore ankamen, wollten wir uns nur noch entspannen und die Füße hochlegen. Nachdem wir uns im Blake den Bauch vollgeschlagen hatten, sind wir zum Campground Spring Creek gefahren, um frühzeitig schlafen zu gehen. Trotz der relativ teuren Dusche (2 CAD – 1,50 Euro für 5 Minuten) waren wir nach all dem einfach nur froh dort spontan noch einen Stellplatz bekommen zu haben.

2. Woche – Jasper, Clearwater, Pentiction

Für die nächsten Tage war viel Regen angesagt. Deswegen gingen wir am folgenden Morgen ins Communitea Café, um eine Kleinigkeit zu speisen, bevor wir nach Lake Louise aufbrechen wollten. Das Café hat uns voll überzeugt, da es so schön gemütlich eingerichtet ist. Wenn ihr dort vorbeischauen solltet, müsst ihr unbedingt das Grilled Cheese Sandwich probieren. Das ist einfach nur köstlich.

Ausflugstipps von den Profis

Da wir sonst nichts weiter geplant hatten, fuhren wir noch einmal zum Vallhalla-Shop. Wir wollten nachsehen, ob wir in Büchern ein paar Infos über das Klettergebiet bei Squamish finden. Beim Stöbern kam ein Mitarbeiter auf uns zu, der uns nach etwas Smalltalk empfahl, in den Skaha Provincial Park bei Pentiction zu fahren. Er meinte, dass es in der Region immer ziemlich trocken sei, während es in allen anderen Ecken Kanadas regnet.

Nach diesem Gespräch überdachten wir noch einmal unsere Pläne nach Squamish zu fahren und entschieden uns stattdessen später ein paar Tage in Pentiction zu verbringen.

Moraine Lake – Overflow Camping

Wir planten eine Nacht im Ort Lake Louise ein, da wir uns gerne den zauberhaften Moraine Lake ansehen wollten. Allerdings war es schon recht spät, sodass wir uns an dem See nur recht kurz aufhielten.

Moraine Lake

Am Lake Louise Campground bekamen wir dieses Mal keinen Stellplatz mehr, da alles ausgebucht war. Also fuhren wir mit unserem Wohnmobil zum Overflow Parkplatz. Auf diesen speziellen Parkplätzen kann man übernachten, wenn alle anderen Campingplätze voll belegt sind (eine Art Notfall-Parkplatz).

Icefields Parkway – Der Weg in Norden

Über den Icefields Parkway fuhren wir am nächsten Tag Richtung Jasper. Von dieser Straße aus genießt man unheimlich viele schöne Aussichten. An jeder Ecke warten gigantische Wasserfälle, mächtige Gletscher und glitzernde türkisfarbene Seen.

Athabasca Falls

Jasper

In Jasper verbrachten wir zwei Nächte auf dem Wapiti Campground. Der Campground liegt direkt vor dem Städtchen Jasper, sodass wir für den morgigen Tag in der Umgebung eine kleine Wanderung vornehmen konnten. Im kleinen Jasper gibt es übrigens einen Waschsalon mit einem Café drin.

Ein wunderbarer Aufenthaltsort, wenn es draußen mal wieder nur regnet oder schneit oder wenn man von einer Wanderung zurückkehrt. Dann kann man nämlich hinten im Raum das Badezimmer aufsuchen und sich duschen während vorne die Wanderkleidung gewaschen wird.

Ausflug zum Pyramid Lake

Am nächsten Morgen gab es eine kleine Überraschung. Es fing an zu schneien und es sah nicht so aus, als würde es gleich wieder damit aufhören. Das hielt uns aber nicht davon ab einen kleinen Ausflug zum Pyramid Lake zu machen.

Pyramid Island
Pyramid Lake

Es war niemand weiter draußen unterwegs. So hatten wir die ganze Pyramid Island für uns alleine. Im Camper haben wir anschließend einen Kaffee getrunken und dabei den Blick auf das weiße Paradies draußen genossen.

Nach der Wanderung durch den Schnee wollten wir uns in den heißen Quellen wieder etwas aufwärmen. Der Eintritt kostet 5 Euro pro Person.

Maligne Lake und Maligne Canyon

Eigentlich wollten wir auch eine Bootstour auf dem Maligne Lake machen, um zur Spirit Island zu fahren. Daraus wurde allerdings nichts, da bei schlechtem Wetter keine Boote fahren.

Stattdessen sind wir dann zum Maligne Canyon gefahren, um dort den Loop Walk zu machen. Die Wanderung war richtig schön. Man passiert einige Brücken, von denen man reißenden Bachläufen und wilden Wasserfällen zuschauen kann. Wir waren echt froh, dass uns diese Wanderung spontan eingefallen ist. Die kleine Rundwanderung ist leicht und dauert nur 1 Stunde.

Maligne Canyon Rundwanderung

Clearwater

Eine weitere Nacht planten wir in Clearwater ein, weil wir zu den Wasserfällen in der Umgebung fahren wollten.

Helmcken Falls

Von Clearwater bis zum Parkplatz bei den Helmcken Falls fährt man ungefähr 45 Minuten bis 1 Stunde. Bis zum Aussichtspunkt sind es nur 2 Gehminuten. Wer den Ausblick mit einer kleinen Wanderung kombinieren möchte, kann auch zur Südseite des Helmcken Falls wandern (8 km hin und zurück). Von dort kommt man ziemlich nah an den Wasserfall heran.

Dawson Falls

Unweit von dem Helmcken Falls entfernt befindet sich der Dawson Falls. Vom Parkplatz bis zum Aussichtspunkt geht man nur 10 Minuten einen bewaldeten Trampelpfad entlang. Der Anblick des breiten stürzenden Wasserfalls ist einfach gigantisch und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Auf dem Weg zu den Wasserfällen sahen wir übrigens einen Schwarzbären unter einem Baum sitzen. Allerdings erkannten wir ihn nur durch ein Fernglas, da viel Gestrüpp einen Teil seines Körpers verdeckte. Es war trotzdem beeindruckend, das Tier für einen Moment in seinem natürlichen Lebensraum beobachten zu können.

Pentiction

Klettern in Skaha

Gemäß dem Ratschlag des Mitarbeiters aus dem Vallhalla-Shop in Canmore fuhren wir am nächsten Morgen schließlich nach Pentiction. Dort blieben wir zwei Nächte im Oxbow RV Resort. Am Nachmittag sind wir zum Upper Parking Parkplatz am Skaha Bluffs Provincial Park gefahren, um ein paar Routen zu klettern. Diese waren gut abgesichert, aber mir fiel es bei dem starken Wind schwer mit René zu kommunizieren, weswegen ich nach der zweiten Route schon genug hatte.

Wir versuchten am nächsten Tag noch einmal unser Glück und machten uns auf zu den Kletterrouten. Das Wetter war leider wieder recht unbeständig. Wir beabsichtigten umzukehren, sobald es anfing zu regnen.

Als ich René sicherte fiel mein Blick auf unseren Rucksack. Und was um Himmels Willen sehe ich da? Eine Schlange. 5 Meter von mir entfernt. Ich wollte es nicht glauben. Nachdem ich René informiert hatte und ihn wieder abgelassen hatte, entschieden wir uns unsere Sachen zusammen zu packen und zu verschwinden. Ich hatte so krass Panik, dass ich beim Rückweg permanent versucht habe mit unserem Kletter-Equipment so viel Krach, wie möglich zu machen, damit alle Schlangen in unserem Umkreis ganz schnell verschwinden. Zum Glück haben wir kein weiteres Tier auf unserem Rückweg gesehen.

Früchte in Peachland

Um uns wieder ein bisschen zu beruhigen und auch weil es erst Mittag war, entschieden wir uns einen der vielen berühmten Obstbauernmärkte am Skaha Lake aufzusuchen.

Im Internet bin ich auf die Matheson Creek Farm gestoßen, die nicht weit von dem Klettergebiet entfernt lag. Dort kauften wir jede Menge Obst, wie Weintrauben, Pfirsiche und Birnen ein. Die Früchte haben echt mega lecker geschmeckt. Wenn ihr euch also irgendwo am Skaha Lake aufhaltet, kann ich euch nur empfehlen einen dieser Fruits Stands oder Farmers Markets zu besuchen.

3. Woche – Vancouver Island

Unsere letzte kurze Urlaubswoche brach an und deswegen machten wir uns nach unserem Aufenthalt in Pentiction wieder in Richtung Vancouver auf und noch weiter in den Westen. Wir wollten ein paar Tage auf Vancouver Island verbringen. Die Fahrt durch Vancouver bis zur Anlegestelle Horseshoe Bay dauerte aufgrund der Rushhour in der Großstadt super lange. Zum Glück kamen wir rechtzeitig vor der letzten Fährenfahrt an der Horseshoe Bay an. Für die Überfahrt bezahlten wir 98 CAD (65 Euro – Stand September 2018) für zwei Personen und Wohnmobil (21″). Die Fahrt nach Nanaimo dauert 2,5 Stunden.

Unterwegs im Pacific Rim National Park

Den ersten Tag auf der Insel verbrachten wir am Halfmoon Bay Beach, den wir über den Willowbrae Trail erreichten. Am Strand wollten wir zum ersten Mal unsere Drohne starten, denn leider waren Drohnenflüge in allen Nationalparks, in denen wir bis dahin waren, strikt untersagt.

Half Moon Bay Beach

Im Anschluss fuhren wir zum Wickaninnish Beach, wo schon ein oder zwei Menschen mehr unterwegs waren. Es war aber immer noch sehr ruhig. Das Wasser an den Stränden ist ganz schön kalt, sodass an eine kleine Runde Planschen nicht zu denken war.

Sonnenuntergang am McKenzie Beach

Es war übrigens oft schwierig spontan einen Stellplatz auf den Campingplätzen zu bekommen, besonders auf Vancouver Island. Deswegen empfehlen wir eine Unterkunft oder einen Stellplatz mindestens 3 oder 4 Tage im Voraus zu buchen.

Ausflug nach Tofino

Da es am nächsten Tag wieder viele regnete, suchten wir uns in Tofino einen nettes Café, an dem wir den Nachmittag verbringen konnten. René kam auf die Idee eine Kanufahrt zu unternehmen und buchte sich daraufhin für den nächsten Morgen 10:00 Uhr bei Tofino Sea Kayaking eine Tour.

Abends fuhren wir zum Cox Bay Beach. An der Südspitze des Strandes führt ein kurzer Wanderweg hinauf zu einem Aussichtspunkt. Der Pfad ist allerdings nicht ausgeschildert (Stand September 2018). Die Aussicht von dort auf die Bucht bei Sonnenuntergang war sehr schön.

Schooner Cove Trail

Der Schooner Cove Trail ist ein coole Möglichkeit, um einen regnerischen Tag in der Natur zu verbringen. Da der Pfad überwiegend im dichten Regenwald liegt, bleibt man relativ trocken (Regenkleidung vorausgesetzt). Der 2 km Pfad führt über viele Treppen und Holzstegen zum Schooners Beach.

Rainforest Trail

Der Rainforest Trail ist dem Schooner Cove Trail ziemlich ähnlich. Der Rainforest Trail besteht aus zwei kurzen Rundwanderungen durch den Regenwald. Beide Wege sind durch eine schmale Straße, auf der sich Parkplätze befinden, getrennt. Die Routen, A und B, sind jeweils 2 km lang und führen, wie auch der Schooner Trail, über Holzstege und einigen Treppen durch die Tiefen des Regenwalds, vorbei an kräftig grünen Moosfeldern und riesigen Farngruppen.

Wenn man an einen Regenwald denkt, denkt man vermutlich nicht als Erstes an Kanada. Auch wir waren von der grünen Vancouver Island sehr überrascht und vor allem froh, dass wir dank der netten Wanderwege die regnerischen Tage nicht nur im Camper verbringen mussten.

Von Vancouver Island ging es am nächsten Tag wieder zurück nach Vancouver. Das Rückfahrticket von Nainamo kostete dieses Mal 92 CAD (60 Euro – Stand September 2018).

Erst sehr spät abends kamen wir am Burnaby Cariboo RV Park and Campground an. Am letzten Morgen, nach dem wir den RV geputzt hatten, gaben wir schließlich das Wohnmobil zurück und ließen uns von einem Mitarbeiter zum Flughafen fahren.

Unsere Reise durch Kanada gehört mit zu unseren Lieblingsurlauben, weswegen wir das Land in den kommenden Jahren bestimmt noch einmal besuchen werden. Vielleicht reisen wir dann mit einem etwas kleineren Auto, weil uns das Wohnmobil manchmal doch etwas zu unpraktisch war. Trotzdem war es eine schöne Erfahrung mit dem Camper und durch das Land zu fahren und sich dann einfach in der Region niederlassen zu können, wo es einem am meisten gefällt. Außerdem schätzten wir es eine Küche im Gepäck zu haben, sodass wir unsere Tagespläne nie nach irgendwelchen Öffnungszeiten richten mussten.

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