Herausforderungen als Backpacker auf Kuba

Um 5:30 Uhr ging unsere Reise los. Eine von den richtig sympathischen Flugzeiten. Aber es geht zum Glück in den Urlaub, da steht man doch gerne mal früher auf. Rene und ich trafen uns am Airport in Amsterdam, da er von Stuttgart los flog und ich von Berlin.

Wenn ihr nach Kuba fliegen wollt, vergesst nicht euch ein Visum bei der Botschaft, z.B. in Berlin oder in Bonn (Stand Juli 2016) oder eine Touristenkarte (seit 2018) online zu besorgen.

Wenn ihr eine Nummer sicher gehen wollt, rechnet bei der Visumsbeantragung mit einer Bearbeitungszeit von 3 – 4 Wochen. Seit circa Anfang 2018 kann man sich auch eine Touristenkarte online besorgen, sodass ein Visum erst ab über 60 Tagen Aufenthalt verpflichtend wird. Um ein Visum zu bekommen, müsst ihr bei der Botschaft eure Auslandsreiseversicherung vorzeigen.

1. Woche: Havanna, Vinales

Von Amsterdam aus flogen wir direkt nach Havanna. Unsere erste Nacht in Kuba in einem Casa haben wir von Deutschland aus gebucht. Es würde auch genügen vor Ort nach einem Zimmer zu fragen, da die Auswahl sehr groß ist. Es hat eine Ewigkeit gedauert, bis wir das Casa gefunden hatten. Es war einfach ziemlich unübersichtlich und die Taxifahrer konnten auch gar nichts mit den Adressen anfangen. Das war etwas strange und auch anstrengend, aber nach einer Weile haben wir unsere Unterkunft zum Glück noch gefunden.

Dort luden wir unser Gepäck ab und machten uns danach nochmal auf den Weg in die Stadt.

Kleine Stadttour durch Havanna

Vorbei an den schönen Kolonialbauten führte unser Weg schließlich zu einem Supermarkt. Nachdem wir uns mit dem Nötigsten eingedeckt hatten und auch noch etwas Bargeld geholt hatten, gingen wir zurück in unsere Unterkunft. Unser Casa war übrigens sehr schön und gemütlich.

Bankautomaten zahlen nur CUC (Touristenwährung) aus, keine CUP (Währung der Einheimischen).

Die Nacht kostete für zwei Personen 25 – 30 Euro. Es sollte sich schon bald herausstellen, dass dieser Preis “kubaweit” normal und nicht verhandelbar ist (Stand August 2016). Das Frühstück war mit 10 Euro pro Person auch ein wenig teuer. Als Tourist auf Kuba ist es allgemein sehr schwierig sich selbst Frühstücksutensilien, wie Eier, Brötchen, Butter, Milch usw. zusammen zu suchen, da es hier keinen Supermarkt mit allem drum und dran gibt (Stand August 2016). Da ist es tausend Mal leichter, sich im Casa einfach ein Frühstück dazu zu buchen.

Grundsätzlich war das Frühstück in der Unterkunft sehr lecker und gesund. Es gab reichlich Obst. Die Brötchen sind auch ganz gut. Manchmal gibt es nämlich zum Frühstück auch aufgeschnittenes Weißbrot und das wiederum kann manchmal ganz schön trocken sein. Nach etwas Sightseeing fuhren wir mit dem Bus weiter nach Vinales (Provinz Pinar del Rio).

Mit dem Bus nach Vinales

Ich habe vor dem Urlaub den Tipp bekommen nach Vinales zu reisen, weil es hier super schön sein soll. Viel grün, viel Natur, viele Outdooraktivitäten und Kaffeeplantagen, soweit das Auge reicht.

Mit dem Bus kommt man am günstigsten nach Vinales. Die Fahrt kostet 10 bis 15 Euro (Stand August 2016). Allerdings konnte man nicht am selben Tag das Ticket kaufen und mit dem Bus nach Vinales fahren. Wir konnten lediglich ein Ticket für den Folgetag kaufen. Also mussten wir noch eine Nacht länger in Havanna bleiben.

Wenn ihr direkt nach eurer Ankunftsnacht in Havanna weiterreisen wollt, solltet ihr euch vom Flughafen erstmal zur Viazul Busstation bringen lassen, um dort ein Ticket für euer nächstes Reiseziel zu kaufen.

Das Taxi Collectivo nach Vinales kostet 100 bis 150 Euro. Hier müsst ihr wahrscheinlich viel verhandeln um nur 100 Euro zu zahlen (Stand August 2016). Wenn ihr beispielsweise zu viert mit anderen Touristen nach Vinales reist, dann gehen natürlich 25 Euro pro Person klar. Abgesehen davon ist man mit dem Taxi natürlich etwas schneller in Vinales, als mit dem Bus (Bus: 3,5 h, Taxi: 2,5 h).

Auch in Vinales haben wir für ein beliebiges Casa 25 Euro pro Nacht bezahlt. Von Alleinreisenden habe ich gehört, dass sie für ein Zimmer immer noch 20 Euro bezahlen müssen. Vielleicht lernt ihr aber jemanden kennen und könnt euch mit dem- oder derjenigen ein Zimmer teilen, damit es etwas günstiger wird.

Da wir uns vor der Reise ein wenig belesen haben, wo wir in Kuba klettern gehen könnten, haben wir gleich die ersten zwei Tage nach schönen Felslandschaften Ausschau gehalten. Und wir wurden fündig. Das Geniale war, dass wir ganz alleine waren. Der Klettertourismus ist hier vermutlich noch nicht so stark ausgeprägt. Wir können leider keine Routen mehr benennen, da wir einfach von Weitem geschaut haben, welche Wand klettertauglich aussieht. Und dann haben wir es immer einfach ausprobiert. Die Wände sind kalkhaltig und mal mehr, mal weniger speckig.

Und wenn wir nicht klettern waren, sind wir Rad gefahren oder wandern gewesen und haben dabei ein bisschen die Umgebung erkundet.

Von Vinales aus kann man viele verschiedene Wanderwege entlang spazieren. Meistens sind es wohl leichte bis mäßig anspruchsvolle Wege. Also alles im Rahmen des Möglichen, auch bei den Temperaturen. Im August hatten wir auf Kuba stets um die 30 Grad.

Ausflug zur Cayo Levisa

Ein Freund aus Berlin hat mir empfohlen, einen Ausflug zur Insel Cayo Levisa zu machen. Eine Tour zu einer der umliegenden Inseln ist auf Kuba eigentlich nie wirklich günstig. Wir haben pro Person 30 Euro bezahlt. Auch hier am besten die Ausflüge immer einen Tag vorher buchen. Die Anreise mit dem Bus in Richtung Insel war wieder die günstigste Option. Den Strand erreicht man, indem man an der Küste in ein Boot umsteigt. Die Fahrt bis zur Insel dauert 3 Stunden, da du eventuell noch ein wenig auf das Boot warten musst.

Der Strand war dafür megaschön, das Wasser war herrlich türkisfarben und der Sand war puderweiß.

Ich finde die Region Pinar del Rio auf Kuba am schönsten, weil die Landschaft einfach absolut traumhaft ist und die Naturliebhaber voll auf ihre Kosten kommen.

Allerdings hat man auch hier keine Chance an Frühstückssachen zu kommen. Man muss quasi im Casa oder in einem Restaurant essen gehen.

Morgens in der Bäckerschlange

Eines Morgens wollten wir in einer Nebenstraße einen Laden aufsuchen, der Brötchen oder Brot verkauft. Tatsächlich fanden wir eine Art Bäcker (ein Kabuff, wo lediglich der Verkäufer aus der “Ladentür” rausschaut und die Brötchen verteilt). Die Schlange war bestimmt 30 Meter lang. Auch wir stellten uns hier an. Als wir dran waren, hat er uns klar zu verstehen gegeben, dass die Ware ‘nicht für uns’ sei und wir woanders hinmüssten. Ich fand es schon schade, dass uns damit irgendwie die Teilnahme an dem normalen Bürgerleben verwehrt wurde.

Das Währungschaos

Zudem gibt es auf Kuba zwei Währungen. Der CUC, der sich an den US-Dollar orientiert und den nur die Touristen offiziell ausgehändigt bekommen, und der CUP, der quasi nichts wert ist und der lediglich den Einheimischen als Zahlungsmittel dient. 1 Euro sind circa 30 CUP. 5 Limetten, die an Straßenrändern verkauft werden, kosten 10 CUP, was nicht sehr viel ist. Die Restaurantpreise in CUC wiederum ähneln stark den europäischen Preisen.

2. Woche: Trinidad, Santiago de Cuba

Von Vinales über Havanna, wo wir das Taxi wechseln mussten, ging es anschließend nach Trinidad.

Auf dem Weg dorthin hatten wir 2 Autopannen (Reifenpanne, gerissener Keilriemen). Das war besonders beruhigend. Zudem hatten alle, die hinten saßen, keinen Gurt. Das war noch beruhigender.

Da wir in Trinidad erst um 1 Uhr nachts ankommen sollten, hatte unser Driver noch seine connections spielen lassen und uns ein Casa in der Stadt klargemacht. Die Nacht kostete 30 Euro. Es war ein sehr schönes Casa, welches von einer älteren Dame bewirtet wurde.

In Kuba muss man von Tür zu Tür gehen und nach einem freien Zimmer fragen oder der bisherige Casa-Eigentümer kann telefonisch für euch bei jemanden nachfragen, ob ihr irgendwo untergebracht werden könnt. Internet, um eine Online-Buchung vorzunehmen, gibt es nur an wenigen öffentlichen Plätzen (Stand August 2016).

Trinidad – Eine Reise in die Vergangenheit

In Trinidad haben wir uns am nächsten Morgen die Stadt angeschaut und sind anschließend zu einem Aussichtspunkt gewandert. Diesen erreicht man von der Innenstadt relativ schnell (ca. 30 Gehminuten). Wer bis zum tatsächlichen Aussichtspunkt hochgehen mag, der muss 5 CUC bezahlen. Von etwas weiter unten ist der Ausblick aber auch schon sehr schön.

Danach haben wir uns in der Stadt noch was zu essen gesucht. Hier gibt es kleine Buden, die diverse Sachen wie Hamburger, Kaffees, Milchshakes oder Pizzen verkaufen. Auch die Einheimischen kaufen in den Buden ein paar Sachen ein, sodass man hier auch mit CUP bezahlen kann. Wir haben unsere CUC’s zu Beginn in Havanna mit unserem Casa-Besitzer in CUP getauscht, damit wir auch mal irgendwo die Gelegenheit haben, günstiger essen zu gehen.

Am nächsten Tag haben wir einen Ausflug zum Wasserfall, Salto del Caburni, gemacht. Diese Tour beinhaltete auch einen Besuch in einem kleinen Café, welches ihre eigenen Bohnen von den Kaffeeplantagen nebenan servierten.

Zum Salto del Caburni wandert man eine 3/4 Stunde. Dort angekommen, darf man sich in diesem herrlichen erfrischenden Wasser abkühlen. In dieser Gegend schwirren unendlich viele Mücken rum. Also am besten ein Mückenspray einpacken.

Den 3. Tag in Trinidad verbrachten wir am Playa Ancon. Hier sind wir mit dem Rad hingefahren, da die Straßen sehr eben sind. Aber man kann alternativ auch mit Bus zum Strand fahren. Wir wollten nur etwas flexibler sein, was die Rückkehrzeit angeht (der letzte Bus fuhr laut Plan relativ zeitig).

Santiago de Cuba

Nach einem schönen Strandtag, fuhren wir mit dem Bus weiter nach Santiago de Cuba.

Die Fahrt dauerte 12 Stunden und kostete 35 Euro. Hier waren wir in der Castillo de San Pedro de la Roca, von wo aus man einen hübschen Blick auf die karibische See hat.

Mysteriöser Weise haben wir in Santiago de Cuba 2 Tage lang darauf warten müssen, dass irgendwo bei den Scooterverleih-Stationen ein Roller repariert wird. Überall, wo wir angefragt hatten, waren wohl alle Roller kaputt. Nach zwei Tagen haben wir dann aber einen bekommen und sind damit zum Strand gefahren. Ich fand die Strände um Santiago de Cuba eher mittelmäßig, weil im Wasser viele Quallen waren und es an einigen Stellen komisch gammelig gerochen hat.

Unser Ausflug zur Küste bei Siboney war dafür umso schöner.

Am letzten Tag sind wir ins Che Guevara Mausoleum gegangen und waren auch noch in der Moncada-Kaserne.

3. Woche: Cayo Coco, Las Terrazas

Die dritte Woche sollte die letzte Woche zusammen mit meinem Freund sein. In dieser Woche kam Kim, eine Freundin von mir, angereist. Nach unserem Inselbesuch auf Cayo Coco, wollten wir sie in Havanna abholen.

Ausflug zur wunderschönen Insel Cayo Coco

Von Santiago de Cuba fuhren wir zunächst nach Camagüey. Dort kamen wir morgens um 4:00 Uhr an, sodass es keine andere Möglichkeit gab, als mit dem Taxi nach Moron zu fahren. Es gab zwar Busse an der Busstation in Camagüey, aber mit diesen durften wir nicht fahren, da sie nur die Einheimischen von A nach B chauffieren. In Moron haben wir uns dann wieder ein Moped ausgeliehen und fuhren 2 Stunden zur Insel. Hier wird bei der Hin- und Rückfahrt eine Mautgebühr fällig. Der kleine Ausflug ist aber jeden CUC wert.

Hier haben wir es uns in der Hängematte bequem gemacht und konnten uns in einer kleinen Strandbar einen Cocktail kaufen. Wieder einmal waren wir fast die einzigen Besucher auf der Insel.

Cayo Coco

Von Moron ging es am nächsten Tag mit dem Bus zurück nach Havanna. Kim sollte erst einen Tag später ankommen, also machten wir uns noch eine gemütliche Nacht bei ein paar Cocktails und Bieren. Alle Cocktailzutaten bekommt übrigens ganz easy an diversen Ständen, die am Straßenrand aufgestellt sind.

(Kein) Wifi auf Kuba

Wie oben bereits erwähnt, hatten wir kein Wlan auf Kuba. In keiner unserer Unterkünfte, nirgends. In Vinales oder Havanna konnte man sich aber immerhin im Zentrum auf die Suche nach einer Menschentraube machen. Dort sind dann meistens die öffentlichen Wifi-Spots, wo man mithilfe einer Guthabenkarte (die man sich vorher in einem Handyshop kauft) ins Internet gehen kann.

Las Terrazas

Nachdem wir Kim abgeholt hatten, fuhren wir nach Las Terrazas und machten einen Ausflug zum Wasserfall Soroa.

Hier der schöne Ausblick auf den wilden Dschungel rund um Soroa.

Nach zwei Nächten in Las Terrazas fuhren wir schon wieder zurück nach Havanna, wo sich Rene dann verabschiedete. Wir Mädels wollten noch eine Woche in Varadero am Strand entspannen.

4. Woche: Varadero

Ich habe mehrmals gehört, Varadero sei touristisch ohne Ende, aber dem kann ich nicht so ganz zustimmen. Dort, wo wir uns aufgehalten haben, war es eigentlich ziemlich ruhig. Der lange Strand hat uns echt gut gefallen.

Zwar gab es auch hier einige Quallen im Wasser, aber der schöne weiße Sandstrand hat das wieder wett gemacht. Es war sehr angenehm morgens aufzustehen und direkt zum Strand zu watscheln und ins Wasser zu huschen.

0


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert