Marokko – das facettenreiche Land aus 1001 Nacht

Marokko, das facettenreiche Land aus 1001 Nacht. Ob nun Stadtbummel im Trubel von Marrakesch, auf dem Kamel durch die Wüste oder zu Fuß im Atlasgebirge auf über 4000 Metern Höhe. Hier ist vermutlich für jeden etwas dabei.

Im folgenden Beitrag haben wir unsere Erlebnisse zusammengefasst, die wir während unserer 9-Tagestour erlebt hatten, um euch einen kleinen Überblick zu geben, was in Marokko so alles möglich ist.

Marrakesch

Eine Tour durch die Stadt zum Markt

Nach unserer Ankunft in Marrakesch hatten wir es uns gleich mal auf der chilligen Dachterrasse unserer ersten Unterkunft gemütlich gemacht. Wir bekamen direkt leckeren Minztee und süße Leckereien serviert. Anschließend ging’s in die Innenstadt von Marrakesch zum Djemaa-el-Fna Markt.

Das Zentrum ist sehr belebt und es gibt überall Trödelgeschäfte, Fleischereien, kleine Cafés und Saftläden. Auf den Straßen muss man deshalb schon etwas aufpassen, dass man nicht von den Autos, Motorrädern oder Fahrrädern über den Haufen gefahren wird.

Auf dem Markt gibt es so ziemlich alles. Porzellan, Seidentücher, Ledertaschen, Hausschuhe, Gürtel, Kleider und natürlich Essen ohne Ende. Hier hatten wir uns irgendwo mitten im Geschehen niedergelassen, um erstmal eine Kleinigkeit zu speisen.

Aussichtspunkte in der Stadt

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück ging es zu einem Aussichtspunkt in Marrakesch, der eigentlich nirgendwo ausgeschrieben ist, doch für uns sah er ganz interessant aus. Der Punkt ist zwar relativ leicht und schnell zu erreichen, aber die Temperaturen können einen schon ein wenig zu schaffen machen. Um dann direkt dort an die Mauer zu gelangen, mussten wir einfach einem kleinen Trampelpfad von der Straße aus folgen. Was dort dann genau vor Ort war, können wir gar nicht sagen, aber es wirkte wie eine Festung und die Aussicht auf die Stadt war doch ganz gut. Außerdem würde sich auch eine frühe Tour lohnen, da der Punkt im Nordwesten der Altstadt liegt, wodurch man ein paar nette Schnappschüsse vom Sonnenaufgang machen könnte. Mit viel Glück hat man auch eine gute Sicht auf das Atlasgebirge im Südosten.

Zu diesem Punkt hatten wir uns übrigens von der Navigations-App maps.me führen lassen. Sonst hätten wir da nie im Leben hingefunden.

Danach gingen wir nochmal zum Djemaa-el-Fna, da wir von einer Dachterrasse den Sonnenuntergang beobachten wollten.

Ein zu kurzer Ausflug ins Atlasgebirge

Imlil – Die Anfahrt

Eigentlich hatten wir die gesamte Reise ziemlich günstig über ein Angebot bei Urlaubspiraten bekommen, was die Übernachtungen, die Flüge und eine Rundtour einschloss. Aus dem Grund gab es nicht viel freie Zeit, um eigene Ausflüge zu planen.

Am dritten Tag liehen wir uns dann trotzdem für einen Tag einen Mietwagen, den wir am Flughafen von Marrakesch abgeholt hatten, da am nächsten Tag bereits unsere geplante Tour in Richtung Wüste starten sollte. Da der Ausflug ins Atlasgebirge eine sehr spontane Idee vom ersten Tag unserer Reise war, waren wir überrascht wie unkompliziert wir ein Auto bekommen konnten. Kleine Mängel, wie die fehlenden Scheibenwischer wurden notiert und dann konnte es auch schon losgehen.

Unser Plan war es auf den Berg Toubkal zu wandern, was ziemlich ambitioniert bzw. sogar zu ambitioniert von uns war. Das sollte sich auch bald noch herausstellen.

Der Toubkal ist mit seinen 4167 Metern der höchste Berg des Atlasgebirges. Um diesen Berg zu besteigen, ist es am besten, wenn man in Imlil parkt, da von dort aus auch die Wandertour startet. Zudem liegt die Stadt bereits auf einer Höhe von ca. 1800 Metern, was nicht schlecht ist, da es den Aufstieg etwas verkürzt. Nichtsdestotrotz muss man noch weitere 2000 Höhenmeter bis zum Gipfel überwinden. In unserem Fall sah der Plan also vor, dass wir an einem Tag 11 km und 2000 Höhenmeter hoch- und wieder runter wandern.

Der Aufstieg

Wir starteten im wirklich schönen Tal vom Toubkal Nationalpark, denn hier war noch alles schön saftig grün. Der weitere Weg bergauf verläuft erst einmal nicht besonders steil und ist auch nicht wirklich anspruchsvoll, aber dafür zieht er sich ganz schön.

Den ersten Fixpunkt erreichten wir nach circa 5 Stunden bei der Neltner-Hütte, die dem französischen Alpenverein gehört, was das französische Pendant zum Deutschen Alpenverein (DAV) ist. Hier kann man in der Hütte oder auf dem kleinen Campingplatz übernachten, etwas essen oder mal auf Toilette gehen. Von der Hütte aus geht es dann im Normalfall noch einmal 3 bis 4 Stunden weiter stetig bergauf.

Ein vorzeitiger Abbruch

Kurz nachdem wir die Hütte passiert hatten, musste ich feststellen, dass irgendetwas mit meinen Kreislauf nicht stimmte. Mir war leicht schwummrig und die Bilder vor meinen Augen wackelten etwas hin und her. Da ich aber nicht so wirklich einen Ton von mir gab, gingen wir erstmal weiter in Richtung Gipfel. Irgendwann befanden wir uns aber doch auf ca. 3700 Höhenmetern und der Ausblick von dort war schon richtig schön.

Als wir dann ein paar Schritte weitergingen, wusste ich aber sofort, dass ich die Tour heute auf keinen Fall mehr hin bekommen werde und sagte René, er solle alleine weitergehen.

Nach kurzer Diskussion beschlossen wir aber gemeinsam den Rückweg einzuschlagen. Zu diesem Zeitpunkt war es auch schon relativ spät am Nachmittag, da wir wegen meiner Befindlichkeiten etwas getrödelt hatten.

Trotz des Abbruchs der Tour war es dann irgendwann auf unserem Rückweg komplett dunkel und wir hatten etwas Panik, dass von irgendwoher ein Hund angerannt kommt und uns ins Bein beißt. Wir sind schon richtige Schisshosen, was Hunde anbelangt.

Wir erreichten zum Glück irgendwann in der Nacht ganz unversehrt das Auto und brachten es zurück zur Autovermietung. Es war schon jammerschade, dass ich nicht „durchgehalten“ hatte, aber vielleicht ergibt sich ja irgendwann noch einmal die Möglichkeit die Spitze dieses Berges zu erklimmen. Dann planen wir für diese Tour am besten auch gleich einen Tag mehr ein, um alles entspannt angehen zu können.

Der Weg in die Wüste

Ait Ben Haddou

Am nächsten Morgen fuhren wir mit einem kleinen Reisebus in Richtung Ait Ben Haddou, einer alten Berberstadt, die quasi als Filmkulisse (z.B.: GOT und Gladiator) bekannt geworden ist. Dieser Ausflug gehörte mit zum gebuchten Tourpaket.

Die Stadt sah erst einmal sehr hübsch aus, da die ganzen Häuser hier in Lehmbauweise errichtet wurden.

Tinghir

Anschließend fuhren wir zur Oasenstadt Tinghir. Dieser Ort dient(e) in vergangenen Zeiten und auch heute noch als Anlaufstelle für Wasser zur Selbstversorgung und auch zur Förderung des Obst- und Gemüseanbaus. Außerdem werden hier Unmengen an Teppichen in allen möglichen Farben und Mustern hergestellt, welche käuflich erworben werden können.

Boulmane Dades

Den Tag schlossen wir dann in Boulmane Dades ab. Hier gibt es inmitten der zerklüfteten Felslandschaft ein kleines Hotel, in dem wir nächtigen sollten.

Die Umgebung sah wirklich sehr beeindruckend aus und das Hotel war auch sehr nett in der Schlucht gelegen, doch das Abendessen war einfach grausig schlecht.

Für den Preis, den wir für unsere Reise zahlten, kann man wahrscheinlich einfach nichts Großes erwarten und wir können froh sein, dass wir überhaupt etwas bekommen hatten. Trotzdem war das Essen wirklich nicht gut und wir hoffen, dass die Mahlzeiten nicht immer so schmecken und wir einfach nur super viel Pech hatten.

Todra Schlucht

Am folgenden Morgen sind wir wieder zeitig mit dem Bus aufgebrochen, da wir eine längere Tour vor uns hatten. Zunächst fuhren wir hinab in die Todra Schlucht.

Für mehr als ein bisschen Herumschauen und Fotos machen blieb leider keine Zeit, denn wir mussten schließlich mit unserem Bus weiter in die Wüste. Wenn man aber an Klettern interessiert ist, kann man in der Todra Schlucht auch wunderbare Mehrseillängenrouten finden. Hierzu sollte man sich aber vielleicht eine andere Zeit als Juni aussuchen, da es wirklich viel zu warm zum Klettern ist.

Ein wilder Ritt auf dem Kamel

Von der Schlucht ging es direkt weiter in die Wüste. Hier wurden erst einmal alle Touristen brav auf Dromedare verteilt und sobald alle ganz safe auf den Tieren Platz genommen hatten, ging der Ritt los.

Und da dachte ich mir nur so: What? Ist das euer Ernst?! ‚Das-hat-keinen-Spaß-gemacht‘ – ohne Witz. Ich meine, die ersten 10 Minuten waren ok und irgendwie auch witzig, aber unser Ritt dauerte 2 Stunden! Alter Falter. Mein Hintern tat so weh am Ende, dass es definitiv mein letzter Ritt auf einem Kamel war.

Wie kann man nur eine so lange Route für die Pauschalurlauber (darunter sind ja bestimmt auch ein paar ältere Herrschaften vertreten) aussuchen?!

Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass dort eine Ü70 Gruppe entlang reitet, die in der Hitze reihenweise vom Kamel fällt, dann wird mir dabei ganz anders. Besonders bequem ist es auf dem Tier auch nicht, da die Beine des Kamels immer im Sand versacken, sodass man ordentlich von links nach rechts und rechts nach links umher geschüttelt wird. Dadurch wiederum rutscht man jedes Mal ein bisschen weiter nach vorne, was die ganze Tour echt ganz schön anstrengend macht.

Es ist grundsätzlich cool, dass man eine Weile durch die Wüste reitet, bis man nur noch Sand sieht und völlig abgeschottet von der Außenwelt irgendwo nächtigt, aber ich finde definitiv auch, dass es nicht Ohne ist.

Zurück mit dem Wüstenschiff

Nach unserer Nacht in der Wüste, bei der es sich auf circa 15 Grad abkühlte, sind wir bereits um 4 Uhr morgens wieder geweckt worden, weil wir vor Sonnenaufgang zurückreiten sollten. Sobald die Sonne rauskommt, wird es nämlich unangenehm heiß und trocken, was für uns auf den Kamelen schon anstrengend war, aber für unsere Kameltreiber noch anstrengender gewesen wäre. Wir waren nämlich im Juni 2016 in Marokko und zu dieser Zeit herrschte Ramadan, was bedeutet hätte, dass die Treiber nach Sonnenaufgang nichts mehr hätten trinken dürfen.

Blicke sagen ja bekanntlich viel und ich denke, dass jeder eine Vorstellung hat, wie wohl wir uns in diesem Moment fühlten.

Ouzoud Falls

Nach unserem Wüstentrip ging es für einen Tagestrip zu den erfrischenden Ouzoud-Falls.

Nach etwas Planscherei fuhren wir wieder zurück nach Marrakesch und zu unserer letzten Unterkunft. Die war sehr hübsch und es gab dort sogar einen Pool. Leider hat uns das Essen dafür wieder weniger zugesagt.

Unsere Speisen waren leider etwas enttäuschend

Insgesamt waren wir vom Essen, was uns so in Marokko geboten wurde, eher enttäuscht. Höchstwahrscheinlich haben wir einfach in den falschen Ecken gespeist oder zu wenig bezahlt, aber trotzdem war es etwas deprimierend. Wir hatten uns leider mehr orientalische Gewürze und gut abgeschmeckte Speisen vorgestellt, wie es sie z.B. in Jordanien oder Istanbul gab.

Nichtsdestotrotz gab es auch Speisen, die uns gefielen. Neben dem Minztee und den Leckereien in unserer ersten Unterkunft, hatte uns das Café Chez Zaza am Djeema-el-Fna ganz gut gefallen. Hier gab es lecker zubereitete Gerichte und hübsch kredenzte Kaffeespezialitäten. Das Café Chez Zaza verfügt außerdem über eine schöne große Terrasse, von wo aus man das Geschehen auf dem Markt beobachten kann.

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