Bolmsö – Erholungsurlaub in Schweden

Schweden mal anders! Es muss ja nicht immer Urlaub in Stockholm, Göteborg oder Malmö sein. Tatsächlich lässt es sich auch auf dem Land sehr gut aushalten. Bevor es im September für ein paar Wochen nach Südamerika (Peru, Bolivien, Chile) gehen sollte, machten ein Freund und ich im August Urlaub in Skandinavien. Konstantin hat mich quasi mehr oder minder freiwillig eingeladen, da er sich kurz vor seinem Ausflug nach Schweden von seiner Partnerin getrennt hatte. Folglich war in dem Ferienhaus noch ein Platz übrig. Als er mich gefragt hatte, musste ich schon etwas schmunzeln, aber ich habe mich natürlich extrem über die Einladung gefreut und bin auch sehr sehr gerne mitgekommen.

Mit der Fähre nach Schweden

Das war meine erste Fährenfahrt und ich fand’s supercool. Die Stena Line führte uns von Kiel (Abfahrt gegen 18 Uhr) erstmal nach Göteborg (Ankunft am nächsten Morgen). Die Betten in der Economy Class fand ich ganz bequem und das Essen an Bord war auch sehr gut. Man konnte sich entscheiden zwischen „Menu à la carte“ oder „all-you-can-eat“. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden.

Am nächsten Morgen beim Betreten des Decks war es dann wirklich sehr schön, als man endlich die ersten kleinen Inselchen und Leuchttürme an der schwedischen Küste ausmachen konnte.

Kurzer Stopp in Göteborg und dann nach Bolmsö

Als wir schließlich in Göteborg ankamen, haben wir zunächst noch eine kleine Bootsfahrt unternommen und uns etwas in der Stadt umgesehen, ehe es mit dem Auto zu unserem Ferienhaus auf Bolmsö gehen sollte. Hier fuhren wir über Boras, weil das die schnellste und die – Konstantins Meinung nach – landschaftlich schönere Route ist. Wir hielten auch nochmal in Värnamo an, um ein paar Lebensmittel zu besorgen. Schließlich kamen wir dann in unserer Unterkunft an und merkten recht schnell, dass uns zwei ziemlich ruhige Wochen bevorstehen würden.

Tatsächlich hatten wir uns auch nicht allzu viel vorgenommen. Im Vordergrund stand quasi das Nichtstun.

Abends haben wir uns an den Tisch gesetzt und Karten oder andere Spiele gespielt. Einmal waren wir auch draußen auf Pilzsuche, um uns mal etwas extravagantes zum Abendessen zuzubereiten.

Ein Besuch in der Papierfabrik

An einem Tag fuhren wir zur Handpappersbruk, also zur Handpapierfabrik in Lessebo. Hier kann man live zuschauen, wie das Papier handgeschöpft und weiter verarbeitet wird. Das sogenannte Büttenpapier wird wohl seit über 3 Jahrhunderten so hergestellt. Es ist interessant und auch ganz schön, dass einige Leute das Handwerk immer noch beherrschen und weiterhin traditionell pflegen.

Man konnte dort sogar dieses hübsche Papier kaufen. Eigentlich fand ich’s megaschön, aber in meinen Chaos daheim wäre es sicher untergegangen und auf Nimmerwiedersehen verschwunden.

Elche im Park

Neben der Papierfabrik hatten wir noch den Grönasens Elchpark besucht, in dem ich auch meine Flagge für meinen Reiserucksack kaufen konnte. Konstantin war schon öfter in Schweden und hat demnach schon den ein oder anderen Elch zu Gesicht bekommen – ich jedoch nicht. Aus dem Grund mussten wir in dem Park einen kurzen Stopp einlegen. Es war ein ganz schönes Erlebnis, aber ich hätte mir lieber gewünscht die Tiere im Freien zu sehen. Vielleicht ja beim nächsten Mal.

Wandern, was sonst?!

Schweden verfügt über so viele Wanderwege, dass man nicht groß suchen muss, um sich inmitten eines Wanderwegabschnittes zu befinden. Deswegen haben wir uns an einem weiteren Tag in unserer Umgebung einen x-beliebigen Wanderweg ausgeguckt und sind ein wenig umhergestapft.

Nach drei oder vier Stunden wandern durch das wilde Gestrüpp hatten wir dann total durchnässte Schuhe. Am Abend, als wir zurückkamen, konnten wir noch den hübschen Sonnenuntergang im Garten genießen.

Einfach mal genießen

Die vielen Tage in Schweden nutzen wir hauptsächlich um unsere Bücher zu lesen, ein paar Spiele zu spielen, etwas Spanisch zu lernen und zu kochen. An einem Abend sind war aber auch mit dem Boot auf dem schönen Bolmen unterwegs gewesen und haben wieder den Sonnenuntergang beobachtet.

Sonnenuntergang am Bolmen

So viel zu unseren 2 Wochen am abgeschiedenen Bolmensee. Gerade ich bin solche ruhigen Urlaube eigentlich gar nicht gewohnt. Das war ein gutes Kontrastprogramm und wenn man bedenkt, was wir uns so alles die kommenden Wochen in Südamerika vorgenommen haben, dann war so ein bisschen Entspannung vorher vielleicht gar nicht so verkehrt.

Über Varberg fuhren wir am letzten Tag wieder zurück nach Göteborg, um den Heimweg anzutreten.

Jeder, der auf der Suche nach Ruhe und etwas Abgeschiedenheit ist, sollte sich mal nach einem Fleckchen in Schweden umsehen. Für die Bergfreunde unter uns gibt natürlich noch Norwegen. Wer sich aber in flachen, bewaldeten Gegenden wohlfühlt und sich dort ein bisschen zurückziehen möchte, der sollte für seinen Urlaub unbedingt Schweden in Betracht ziehen. Hier kann man sich fast immer darauf verlassen, dass man ein nettes Örtchen findet, wo die Nachbarschaft kilometerweit entfernt liegt und angenehme Stille herrscht.

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