Eine Bootsfahrt die ist lustig

Nach unserer ziemlich langen Busfahrt (Start in Chiang Rai, Thailand) nach Luang Prabang in Laos kamen wir irgendwann am frühen Morgen – endlich – in der Stadt an.

Was ich mich aber bis heute frage ist, wo genau wir dort eigentlich ankamen. An der Northern Bus Station vielleicht? Kann sein. Da wir etwas Geld sparen wollten, sind wir jedenfalls mit unseren Rücksäcken zu Fuß aufgebrochen – und in einer Sackgasse gelandet. Vor uns der Nam Khan River. Eine Brücke? Weit und breit nicht in Sicht.

Wie kommen wir rüber?

Wir hatten keine Lust den längeren Weg zurück zur Hauptstraße zu gehen und sind deswegen lieber die Böschung zum Fluss hinab gestolpert. Der Weg war dann letztlich steiler als gedacht. Und nun standen wir da. „Müssen wir jetzt doch zurück? Gibt es von hier irgendeine eine Möglichkeit auf die andere Seite zu kommen? Wie soll das gehen?“

Irgendwann kam ein Einheimischer aus eine am Ufer liegenden Hütte auf uns zu. Er sagte uns, dass die nächste Brücke aufgrund des Starkregens in den vergangenen Tagen aktuell unter Wasser steht und die dahinter liegende Brücke recht weit weg ist. Suboptimal würde ich sagen.

Nun standen wir etwas ratlos am Ufer und hielten Ausschau nach der anderen Seite des Flusses.

Unsere Rettung – der Fischer

In diesem Moment fiel unser Blick auf einen Mann am Fluss, der sich mit einem Kind an einem Miniboot zu schaffen machte. Vermutlich wollten sie gerade zum Angeln gehen oder sie kamen gerade von einer Tour zurück.

Da uns nicht viele andere Optionen zur Verfügung standen, hatte ich ihn einfach mal gefragt, ob er uns vielleicht irgendwie auf die andere Seite bringen könnte. Er zeigte dann sofort auf sein Boot und guckte etwas verwirrt, so wie wir im ersten Moment wahrscheinlich auch. Denn es war eigentlich schwer vorstellbar, dass wir mit diesem Boot überhaupt einen Zentimeter vorankommen würden. Das Boot war schätzungsweise 5 Meter lang und nicht viel breiter als mein Rucksack. Was ich sagen will ist: es war furchtbar klein und viel zu schmal.

Wir setzten uns dennoch tatsächlich mit unseren zwei Rucksäcken in die Ecken des Bootes und versuchten vorwärts zu kommen. Das war auf jeden Fall eine extrem wackelige Angelegenheit, was man sich vielleicht vorstellen kann.

Panik!

Als wir dann tatsächlich irgendwie auf der anderen Seite ankamen, mussten wir noch versuchen einigermaßen grazil das weiterhin im Wasser treibende Boot zu verlassen. „Geschafft. Und Moment. Da ist etwas an meinem Fuß. Es tut weh. Es tut sehr sehr weh.“ Schnell mussten wir unsere Rucksäcke irgendwo am Böschungsfuß zwischenparken.

Plötzlich überkam mich eine Panikattacke. „Sind das Piranhas oder irgendwelche anderen gruseligen Tiere?“ Und dann fing ich an zu schreien. Ja – ich schrie quasi um mein Leben. Ich gehe mal davon aus, dass ich damit auch unseren Retter in der Not im Miniboot erschreckte. Aber als ich Blickkontakt mit ihm aufnahm, schmunzelte er schon und fing schließlich an zu lachen. Leider war mir noch nicht zum Lachen zu Mute.

Als ich endlich auf dem Grasboden Platz genommen hatte und einen Blick auf meinen Fuß werfen konnte, stellte ich fest, dass ich mir einen Angelhaken in die Achilisverse gerammt hatte. Wie ich auch immer ich das geschafft hatte, es tat super weh. Der Bootsmann drehte noch einmal um und half mir den Angelhaken zu entfernen. Ich bedankte mich und er fuhr mit dem Boot wieder ab.

Mit einem Hinkefuß und unseren Rucksäcken krochen wir dann endlich die Böschung hinauf. In meinem Gesicht stand natürlich immer noch der Schock geschrieben. Für die Passanten an der Straße muss das wohl ein Bild für die Götter gewesen sein.

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